Virtuelle San-Arena Erlangen

Kenndaten

Fachgebiete

• I - Internistischer Notfall 

Notfallarten

• Vergiftung - Digitalis 

Körperregionen

• allgemein 

Körperteile

• allgemein - Vergiftung

Spiel

Rolle

• sitzt 

• klagt über Übelkeit und 'Herzstolpern' 

• wirkt leicht verwirrt 

• erklärt auf Nachfrage, nicht genau zu wissen, wann und wie viel er von seinen Medikamenten eingenommen habe 

Befund

Bewusstsein

• Lage: orientiert 

• Schmerzen: ohne Befund 

• Pupillen: ohne Befund 

Atmung

• Lage: ohne Befund 

• Frequenz: ohne Befund 

• Rhythmus: ohne Befund 

• Geräusch: ohne Befund 

• Bewegung: ohne Befund 

Kreislauf

• Lage: ohne Befund 

• Frequenz: ohne Befund 

• Rhythmus: Extrasystolen 

• Blutdruck: ohne Befund 

• Blutsauerstoff: ohne Befund 

• Blutzucker: ohne Befund 

• Temperatur: ohne Befund 

Erkrankungen

• Digitalis-Vergiftung 

Verdachtsdiagnose

• Vergiftung mit Digitalis 

Maßnahmen

Lagerung

Rückenlage - Atemnot

Hilfeleistungen

• Vitalfunktionen überprüfen  (EH)

• Notfallanamnese durchführen  (San)

• Notarzt rufen  (San)

• gegebenenfalls Hilfe beim Erbrechen durchführen  (EH)

• Patienten betreuen und aufklären  (EH)

• Wärmeerhalt sicherstellen  (EH)

• Sauerstoff anbieten  (San)

• Vitalfunktionen überwachen  (San)

• Maßnahmen dokumentieren und weitergeben  (EH)

• Digitalispräparat sicherstellen  (San)

• Patienten auf Trage helfen und lagern  (San)

• Monitoring anschließen  (RD)

• Infusion vorbereiten, anreichen und sichern  (RD)

• Blutzuckerschnelltest durchführen  (RD)

• nach Aufforderung durch Notarzt Injektion von Medikamenten vorbereiten und anreichen  (RD)

• Patienten ins Fahrzeug verbringen  (RD)

• durchgeführte Maßnahmen kontrollieren  (RD)

• Vorstellung in Notaufnahme organisieren  (RD)

• Transport durchführen  (RD)

Abdeckung

Notfallarten

• Vergiftung - Digitalis 

Material

Ausrüstung

• Nierenschale  (San)

• Sauerstoffgerät  (San)

Notfalldarstellung

• Medikamentenpackung 'Digitalis' 

Anmerkungen

Vergiftung mit Digitalis

(Giftklasse: Medikamente)

Digitalis ist ein die Herzkraft und Herzfunktion stärkender Stoff, der in allen Teilen des Fingerhutes vorkommt.

Digitalis hat bei Überdosierung eine schädigend Wirkung auf Herzkraft und Herzrhythmus.

Durch die geringe therapeutische Breite von Digitalis können bereits bei geringer Überdosierung kardiale, zerebrale und gastrointestinale Störungen auftreten.

Vergiftungen ereignen sich entweder bei Kindern durch Verwechslung mit Süßigkeiten oder durch versehentliche Mehrfacheinnahme bei meist älteren, verwirrten, mit einem Digitalispräparat behandelten Patienten.

Die Ausprägung der Symptome ist nicht nur von der Dosis, sondern auch von der körperlichen Verfassung des Patienten abhängig. Junge, gesunde Menschen tolerieren höhere Dosen deutlich besser als ein älterer herzkranker Patient.

Giftaufnahmewege

• Magen-Darm-Trakt (oral)

Symptome

• Herzrhythmusstörungen, Herz-Kreislaufstillstand

• Übelkeit, Erbrechen

• Kopfschmerzen, Schwindel

Maßnahmen

Neben den Basismaßnahmen bei Vergiftungen sind keine speziellen Maßnahmen möglich.

Fingerhut

Der Fingerhut (Digitalis) ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Wegerichgewächse. Der botanische Name 'Digitalis' leitet sich von lateinischen 'digitus' für Finger ab.

Die verschiedenen Fingerhutarten wachsen als zweijährige oder ausdauernde krautige, 30 bis 150 cm hohe Pflanzen auf Waldlichtungen, an Kahlschlägen sowie an Waldrändern.

Die in den Pflanzen enthaltenen Digitalisglykoside werden therapeutisch zur Therapie der Herzinsuffizienz eingesetzt, da sie eine Steigerung der Kontraktionskraft, eine Verringerung der Schlagfrequenz und eine Normalisierung von Erregungsleitung und Erregungsbildung bewirken. In hohen Dosen wirken sie als Gift, welches durch verschiedene Herzrhythmusstörungen zum Tod führt.

Abbildung: Roter Fingerhut