Datenblatt: Leblose Person - Ertrinkungsunfall

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Datenblatt: Leblose Person - Ertrinkungsunfall

 

Spezifikation

Fall

Meldung

Erste Hilfe (EH)

Sie werden um Hilfe gebeten.

Schulsanitätsdienst (SSD)

Die Schulsanitätergruppe, bei der sie eingeteilt sind, wird alarmiert.

Sanitätsdienst (San)

Während der von ihnen betreuten Sanitätsabstellung werden sie um Hilfe gebeten.

Rettungsdienst (RD)

Sie erhalten den Einsatzauftrag: 'Leblose Person, Ertrinkungsunfall (66: Notarzteinsatz - sonstiger Unfall); Notfall'.

Situation vor Ort

allgemein

Am Einsatzort finden sie einen liegenden Patienten vor, der von den anwesenden Helfern aus dem Wasser gezogen wurde.

Bad

Im Badezimmer finden sie einen am Boden liegenden Patienten vor.

Der Patient wurde von den anwesenden Helfern aus der Badewamme gezogen, nachdem er vermutlich beim Baden einen Schwächeanfall erlitten hatte und einige Zeit 'kopf-unter' in der Wanne gelegen war.

Hallenbad

Am Beckenrand finden sie einen liegenden Badegast vor.

Der Patient wurde von anwesenden Helfern aus dem Wasser gezogen. Die Anwesenden berichten, dass sie den Patienten kurz nach einem Streckentauchversuch aus dem Wasser ziehen mussten. Weiter berichten sie, dass der Patient um länger Tauchen zu können über Minuten tief und schnell ein- und ausgeatmet hat.

Ufer

Am Ufer eines Teiches finden sie einen liegenden Patienten vor.

Der Patient, der als Nicht-Schwimmer bekannt ist, wurde von den anwesenden Helfern aus dem Wasser gezogen und hat vermutlich die Wassertiefe unterschätzt.

Mimen

Mime 1 - Patient

Kenndaten

Fachgebiete

  • I - Internistischer Notfall 

Notfallarten

  • Leblose Person - Ertrinkungsunfall 

Körperregionen

  • allgemein 

Körperteile

  • allgemein - Erkrankung

Spiel

Darstellung

  • atemnot-blaue Lippen (Zyanose) 

Rolle

  • liegt 

  • hat einen Atemstillstand 

  • beginnt nach korrektem 'lebensrettenden Handgriff', spätestens nach der ersten Beatmung, selbstständig zu Atmen 

Befund

Bewusstsein

  • Lage: bewusstlos 

  • Schmerzen: nicht beurteilbar 

  • Pupillen: ohne Befund 

Atmung

  • Lage: Atemstillstand 

  • Frequenz: ohne Befund 

  • Rhythmus: ohne Befund 

  • Geräusch: ohne Befund 

  • Bewegung: ohne Befund 

Kreislauf

  • Lage: ohne Befund 

  • Frequenz: ohne Befund 

  • Rhythmus: ohne Befund 

  • Blutdruck: ohne Befund 

  • Blutsauerstoff: ohne Befund 

  • Blutzucker: ohne Befund 

  • Temperatur: ohne Befund 

Erkrankungen

  • Atemstillstand 

Verdachtsdiagnose

  • Herz-Kreislaufstillstand 

Maßnahmen

Lagerung

Seitenlage

Hilfeleistungen

Abdeckung

Notfallarten

  • Leblose Person - Ertrinkungsunfall 

Material

Ausrüstung

  • Beatmungsbeutel  (San)

  • Sauerstoffgerät  (San)

Notfalldarstellung

  • Schminkpaste - dunkelblau 

Anmerkungen

Pathophysiologie Ertrinken

Abbildung: Pulmonale Schädigung Ertrinken

  • Süßwasserertrinken: Bei Süßwasser, das so gut wie kein Kochsalz enthält, dringt das Wasser über die Alveolen in den Blutkreislauf ein, da der Salzgehalt des Blutes ca. 0.9 % beträgt. Das Blut wird dadurch stark verdünnt. Durch diese Volumenzunahme (Hypervolämie) kommt es zu einer starken Mehrbelastung des rechten Herzen. Durch den Ausgleich des Salzgehaltes quellen die roten Blutkörperchen auf und platzen (Hämolyse). Durch die Verdünnung wird ebenfalls das Elektrolytgleichgewicht zerstört.

  • Salzwasserertrinken: Beim Ertrinken im Meerwasser tritt der gegenteilige Effekt ein. Hier liegt der Salzgehalt des Wassers mit ca. 3% bis 4 % deutlich über dem des Blutes. Hier dringt Blutflüssigkeit in die Alveolen ein und verursacht ein Lungenödem. Das Volumen des Blutes nimmt dadurch ab und es kommt zu einem Zusammenballen der roten Blutkörperchen (Erythrozyten).

Viel wichtiger sind jedoch die Veränderungen der Lunge und deren funktionelle Konsequenz. Die Aspiration von Süß- oder Salzwasser führt zu Schäden an der oberflächenaktiven Substanz in der Lunge (Surfactant). Dadurch kommt es zu einem Kollaps der Alveolen. Die Folge ist eine Mangelversorgung des Gewebes mit Sauerstoff.

Im Wesentlichen bestimmen zwei Faktoren die Prognose des Patienten:

  • Pulmonale Komplikationen, die durch das Eindringen von Flüssigkeiten in die Lunge entstehen.

  • Schädigung des Zentralnervensystems durch den Sauerstoffmangel.

Glossar

Ertrinken

Der Tod durch Ertrinken wird durch ein Ersticken nach dem Untertauchen unter die Wasseroberfläche verursacht. Hierbei können zwei grundsätzliche Mechanismen unterschieden werden:

  • 1) Mit aufrechterhaltener Atmung. Dies führt zur Aspiration von Wasser und 'feuchten' Lungen.

  • 2) Mit erloschener Atmung durch Laryngospasmus. Dies führt zum Verschluss der Stimmritze und 'trockenen' Lungen.

Beide Mechanismen führen zu einer Mangelversorgung des Körpers mit Sauerstoff und sind lebensbedrohlich.

Etwa 450 Menschen ertrinken jedes Jahr in der Bundesrepublik, wobei mehr Menschen im Süßwasser als im Salzwasser zu Tode kommen.

Mime 2 - Anwesender

Spiel

Rolle

  • führt Helfer zum Patienten 

  • berichtet 'Situation vor Ort' 

Mime 3 - Anwesender

Spiel

Rolle

  • berichtet 'Situation vor Ort' 

  • bietet Hilfe an 

Historie

Version

Autor

Datum

Bemerkung

0.1

THUMSER, A.

2006-05-14

DRK Leitfaden EH 2001 Folie 2.7.1

0.2

THUMSER, A.

2008-09-15

Teamarbeit EBERHARDT, M.; THUMSER, A. (Notfallort Hallenbad)

Zusammenfassung - Sequenz

Abdeckung

Notfallarten

  • Leblose Person - Ertrinkungsunfall 

Notfallorte

Material

Ausrüstung

  • Beatmungsbeutel  (San)

  • Sauerstoffgerät  (San)

Notfalldarstellung

  • Schminkpaste - dunkelblau 

Diese Seite wurde am 2024-09-06 22:08 erstellt.

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