Praxisanleitung: Herz-Lungen-Wiederbelebung durchführen - Erwachsener
Der plötzliche Kreislaufstillstand stellt eine der Haupttodesursachen in Europa dar.
Wiederbelebungsmaßnahmen haben nur dann Aussicht auf Erfolg, wenn sie unverzüglich begonnen werden und erhöhen die Überlebenschange eines Patienten nach einem plötzlichen Kreislaufstillstand deutlich.
Indikation
Kreislaufstillstand Erwachsener
Durchführung
Die folgenden Durchführungsvorschläge beschreiben die Technik in Abhängigkeit der Qualifikation des Helfers:
Anmerkungen
Die Wahrscheinlichkeit, dass beim reanimationspflichtigen Erwachsenen der Herzkreislaufstillstand kardial bedingt ist, ist sehr hoch. Deshalb ist die Herzdruckmassage vorrangig. Während der ersten Minuten nach einem Herzkreislaufstillstand ist der Sauerstoffgehalt im Blut noch ausreichend hoch. Die Sauerstoffversorgung des Herzens sowie des Gehirns wird im Wesentlichen durch die Auswurfleistung am Herzen aufrechterhalten. Daher ist die Beatmung anfangs weniger wichtig als die Herzdruckmassage. Die Herz-Lungen-Wiederbelebung wird deshalb mit der Herzmassage begonnen.
Die Prüfung des Karotispulses (oder eines andern Pulses) ist sowohl für Laien- als auch für Fachhelfer eine ungenaue Methode, um festzustellen, ob ein Kreislaufstillstand vorhanden ist oder nicht.
Fehlerquellen
unnötige Unterbrechungen
kein Helferwechsel (nach Möglichkeit Helfer alle zwei Minuten bei der Thoraxkompression ablösen)
unzureichende Drucktiefe (mindestens 5 cm, jedoch nicht mehr als 6 cm)
zu geringe Frequenz (mindestens 100 pro Minute, jedoch nicht mehr als 120 pro Minute)
falscher Druckbereich
unvollständige Entlastung
ungleiche Druck- und Entlastungsphase
falsche Druckrichtung
falsche Auflagefläche
falsches Anbringen der AED-Klebeelektroden
zu spätes Einschalten des AED
fehlender Überblick über Szenerie bei Schockfreigabe
Weitere Hinweise sind in der Praxisanleitung Herz-Lungen-Wiederbelebung durchführen zu finden.