Praxisanleitung: ätzenden Stoff verdünnen - oberer Verdauungstrakt
Durch versehentliches Trinken von Laugen oder Säuren kommt es zu Reizungen der Schleimhäute bis hin zum Absterben des Gewebes (Nekrosen), Geschwüren und Organdurchbrüchen (zum Beispiel Magenperforation).
Indikation
Verätzung des oberen Verdauungstraktes (Mund, Rachenraum, Speiseröhre, Magen)
Material
trinkbare Flüssigkeit (zum Beispiel Leitungswasser, Tee)
Durchführung
Patienten über geplante Maßnahme informieren (gegebenenfalls weitere Aufnahme stoppen)
Patienten mit reichlich Flüssigkeit Mund und Rachenraum mehrfach ausspülen lassen
Patienten reichlich Flüssigkeit in kleinen Schlucken trinken lassen
Anmerkungen
Erbrechen ist zu vermeiden, da so der ätzende Stoff erneut und zusätzlich Magensäure die bereits betroffenen Stellen erneut passieren würde.
Nach schwerer Verätzung des Verdauungstraktes besteht die Möglichkeit, dass sich als Spätfolge Verwachsungen ausbilden. Es kann bis zum Verschluss der Speiseröhre kommen. Auch Narbenkarzinome (bösartige Entartung des Narbengewebes) können sich nach 10 bis 20 Jahren entwickeln.
Mehr Informationen finden sie in der Praxisanleitung ätzenden Stoff verdünnen.
Arbeitstechnik in Bildern
Abbildung: ätzenden Stoff Verdauungstrakt - Schritt 1 | Patienten über geplante Maßnahme informieren (gegebenenfalls weitere Aufnahme stoppen) |
Abbildung: ätzenden Stoff Verdauungstrakt - Schritt 2 | Patienten mit reichlich Flüssigkeit Mund und Rachenraum mehrfach ausspülen lassen |
Abbildung: ätzenden Stoff Verdauungstrakt - Schritt 3 | Patienten reichlich Flüssigkeit in kleinen Schlucken trinken lassen |