Sanitätsausbildung FFW: xABCDE-Schema
Abbildung: Piktogramm Sanitätsausbildung Freiwillige Feuerwehr Erlanger Modell
Unterrichtsform
Seminar
Unterrichtszeit
2 Unterrichtsstunden (90 Minuten)
Lernziel
Für die Sanitätsausbildung Freiwillige Feuerwehr nach dem Erlanger Modell
lernen Sie Organisation und Ablauf des Lehrganges kennen
Zur effektiven Lebensrettung eines Notfallpatienten
kennen sie das Konzept des xABCDE-Schemas
können Sie die wichtigsten Massnahmen zu jedem Buchstaben des Schemas benennen
Lerninhalt
Erörterung: Begrüßung der Teilnehmer
Erörterung: Lehrgangsorganisation
Erörterung: xABCDE-Schema Lebensrettung
Erörterung: xABCDE-Schema Versorgung
Lehraussagen
Grundlagen [1]
Jeder Buchstabe ist eine Merkhilfe, nach Prioritäten sortiert.
Entscheidend ist die Reihenfolge von A nach E, von der nicht abgewichen wird.
Die Priorisierung erfolgt nach dem Motto: 'Treat first what kills first', dass heißt, wenn an einer Stelle ein Problem gefunden wird, wird dieses sofort behandelt und erst dann geht es im Schema weiter.
Unsere Sinne Sehen, Hören, Fühlen sind die wichtigsten Hilfsmittel zur Diagnostik; Geräte können und sollen diese ergänzen, aber nicht ersetzen.
Die Beurteilung und Behandlung von Patienten ist Teamarbeit, dabei ist die Kommunikation untereinander wesentlich.
Das Schema funktioniert bei internistischen (erkrankten) und chirurgischen (verletzten) Patienten gleichermaßen.
Ist die erste schnelle Diagnostik abgeschlossen (1. Minute, ABCDE-Schema Lebensrettung), schließt sich hier die zweite, genauere Diagnostik (ABCDE-Schema Versorgung) an.
Jeder Buchstabe steht für eine oder mehrere diagnostische Fragen zum Zustand der betroffenen Person und bestimmte Maßnahmen, die bei Problemen in diesem Bereich erforderlich sein können.
Methode
Die Bedeutung der Buchstaben, Symptome und Massnahmen sind in sechs kurzen Impulsvorträgen vorzustellen:
exsanguination (Verbluten)
Symptome: bedrohliche, spritzende Blutung
Massnahmen: manuelle Kompression, Druckverband, Abbindung (Tourniquet), Beckenschlinge
Airway (Atemwege)
Symptome: Bewusstlosigkeit, keine normale Atmung, Atemstillstand
Massnahmen: Herz-Lungen-Wiederbelebung, Atemwege frei machen, manuelle Immobilisation, Seitenlagen
Breathing (Atmung)
Symptome: Atemgeräusche, Zyanose, Sauerstoffsättigung (Normalwert 98 %)
Massnahmen: Lagerung, Sauerstoffgabe bei Sauerstoffsättigung < 84 %
Circulation (Kreislauf)
Symptome: Blutung, Rekapillarisierungszeit (Normalwert < 2 s), Puls (Normalwert 80 bis 100 1/min), Blutdruck (Normalwert 120 / 80)
Massnahmen: Druckverband, Lagerung
Disability (neurologisches Defizit, Unvermögen)
Symptome: fehlende Orientierung, depressive Stimmung, Lähmungen, Missempfindungen, ungleiche Pupillenreaktion
Massnahmen: Selbstgefährdung verhindern, Lagerung
Exposure (Erkunden, Umwelteinflüsse)
Symptome: Fraktur, Wunde, Schmerzen, Vergiftung
Massnahmen: Ganzkörperuntersuchung, Wundversorgung, Immobilisation, Wärmeerhalt, Vitalparameter ermitteln
Material
Grundausstattung
keine
Arbeitsmittel
keine
Verbrauchsartikel
keine
Historie
2024-04-10: THUMSER Ausbildungsplan Sanitätsausbildung Freiwillige Feuerwehr erstellen
Literatur
[1] | Deutsches Rotes Kreuz (Hg.): DRK Leitfaden Sanitätsdienstausbildung (2023): Berlin: 2023, Lehrunterlage 'ABCDE - Grundlagen', Seite 61. |