Virtuelle San-Arena Erlangen

Praxisanleitung: Intubation vorbereiten, anreichen und sichern - vorbereiten

Wichtig für eine erfolgreiche Intubation eine sorgfältige Vorbereitung des Materials und die richtige Lagerung des Patienten.

Indikation

• Intubation

Material

• Einmalschutzhandschuhe

• Einführungsmandrin (Führungsstab)

• Einwegspritze 10 ml zum Blocken des Cuffs

• Laryngoskopgriff

• medizinisches Gleitmittel (zum Beispiel Ampulle Kochsalz (NaCl), Aqua-Gel)

• Set Laryngoskopspatel

• Set Endotrachealtuben

Durchführung

Vorbereitung des Materials (Helfer 1)

• Spatel geeigneter Größe (Rückfrage/Anordnung Notarzt) auswählen (in der Regel Größe 3)

• sicheren Sitz der Lichtquelle des Laryngoskopes kontrollieren

• Handgriff und ausgewählten Spatel zusammensetzen

• Lichtquelle des Laryngoskopes durch hochklappen des Spatels aktivieren und auf Funktion und Helligkeit prüfen

• Lichtquelle des Laryngoskopes durch abklappen des Spatels wieder deaktivieren

• gegebenenfalls Batterien wechseln

• gegebenenfalls Lichtquelle wechseln

• Endotrachealtubus geeigneter Größe (Rückfrage/Anordnung Notarzt) auswählen (als Richtgröße für Tubusdurchmesser kleiner Finger des Patienten, in der Regel 7.5 mm für Frauen und 8.0 mm für Männer)

• Verpackung und alle Teile des Tubuses durch Sichtkontrolle auf Beschädigungen und lose Partikel untersuchen

• Verpackung am oberen Ende des Tubus etwas öffnen (Sterilität beachten)

• Tubuskonus auf feste Verbindung mit Tubus prüfen

• mit 10 ml Luft gefüllte Einmalspritze auf Rückschlagventil der Cuffzuleitung aufstecken, Cuff aufblasen (Tubus bleibt dabei in der sterilen Verpackung)

• bei Intubations Set: Führungsstab im Tubus mit Gleitmittel befeuchten (Tubus bleibt dabei in der sterilen Verpackung, Sterilität beachten)

  oder

  bei Einzelpackungen: Führungsstab aus Verpackung entnehmen, mit Gleitmittel befeuchten und in den Tubus einführen

• Tubus mit Gleitmittel befeuchten (Tubus bleibt dabei in der sterilen Verpackung, Sterilität beachten)

• Cuff durch leichten Druck von außen auf Dichtigkeit prüfen (Tubus bleibt dabei in der sterilen Verpackung)

• Cuff wieder mit Einmalspritze vollständig entlüften (Tubus bleibt dabei in der sterilen Verpackung)

• Tubus in steriler Verpackung ablegen oder am oberen Ende fassend auf Verpackung nehmen und Notarzt/Notfallsanitäter reichen

Vorbereitung des Patienten (Helfer 2)

• gegebenenfalls Patienten in Rückenlage bringen

• gegebenenfalls Patienten über geplante Maßnahme informieren

• Monitoring anschließen

• gegebenenfalls Prothesen, lose Brücken und ausgeschlagene Zähne aus dem Mund des Patienten entfernen (entfernen lassen)

• gegebenenfalls Aufsättigen (Präoxygenierung) des Patienten mit Sauerstoff (Zielwert Sauerstoffsättigung 100 %)

• Kopf des Patienten in verbesserter Jackson-Position lagern

Anmerkungen

Zur Vermeidung von Kontamination erfolgt das sachgerechte Öffnen der Umverpackung sterilen Zubehörs immer durch Abziehen (Peeling) und nicht durch Durchdrücken durch das Papier.

Um die Keimarmut des Endotrachealtubuses zu erhalten, den Endotrachealtubus nicht auf Brustkorb oder Umgebung des Patienten ablegen und vermeiden den Cuff des Endotrachealtubus mit Händen zu berühren.

Um eine Gefährdung des Patienten bei Problemen mit dem Material auszuschließen, ist nach Möglichkeit ein zweiter Satz oder alternativ ein Supraglottische Atemwegshilfen griffbereit vorzuhalten.

Dichtheitsprüfung des Cuffs

Die Dichtheitsprüfung des Cuffs wird heute nicht mehr von allen Verantwortlichen und Notärzten als notwendig erachtet.

Hersteller empfehlen sie aber weiterhin. Siehe zum Beispiel 'Rüsch Einmal-Trachealtuben aus PVC'. [1]

Jackson-Position (Schnüffelposition)

Der Patient befindet sich in Rückenlage. Beim Erwachsenen und Kindern wird der Kopf wenige Zentimeter hoch gelagert (Jackson-Position) und in der Halswirbelsäule leicht nach hinten gebeugt. Bei Säuglingen und kleinen Kindern wird der Thorax leicht angehoben. Die Schnüffelposition führt zu einer besseren Sicht auf Stimmritze und Kehlkopf, da sich die Sichtachse der laryngealen (Kehlkopf) und pharyngealen (Rachen) Achse annähert. Damit kann das Laryngoskop einfacher eingeführt werden, was das nachfolgende Einbringen des Endotrachealtubus erleichtert. [2]

Mehr Informationen zur Intubation finden sie in der Praxisanleitung Intubation vorbereiten, anreichen und sichern.

Literatur

Arbeitstechnik in Bildern