Vergiftung: Ethylenglykol
(Giftklasse: Chemische Verbindungen)
Ethylenglykol ist der einfachste zweiwertig Alkohol (C2H4(OH)2). Ethylenglykol ist Bestandteil von Frostschutz- und Enteisungsmitteln.
Ethylenglykol wird im Körper zu Glykolsäure, Glyoxylsäure und Oxalat abgebaut. Diese Abbauprodukte bedingen die eigentliche Toxizität, vor allem die Entstehung einer metabolischen Azidose und toxische Wirkung auf die Nieren. Bereits die Einnahme von geringen Mengen kann zu lebensbedrohlichem Nierenversagen führen.
Die zerebrale Wirkung von Methanol ist ähnlich wie bei Ethanol. Die Symptome treten mit Ausnahme des wenig ausgeprägten 'Alkoholrausches' meist erst nach mehreren Stunden auf.
Die Verstoffwechselung des Ethylenglykol zu den giftigen Abbauprodukten kann in der Klinik durch Ethanolgabe blockiert werden.
Giftaufnahmewege
Magen-Darm-Trakt (oral)
Symptome
Schwindel, Kopfschmerzen
Somnolenz, Koma, Krampfanfall
Kußmaulatmung, Blutdruckabfall
Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen
blutiger Urin, Nierenversagen
Maßnahmen
Neben den Basismaßnahmen bei Vergiftungen sind die folgenden speziellen Maßnahmen sinnvoll:
Giftentfernung: Dialyse
Antidot: Ethanol durch Notarzt oder Klinik
Transport: in ein Krankenhaus mit nephrologischer Fachabteilung und Dialysemöglichkeit