Praxisanleitung: Intubation vorbereiten, anreichen und sichern - anreichen
Indikation
Intubation
Material
Einmalschutzhandschuhe
Cuffdruckmessgerät
Einwegspritze 10 ml zum Blocken des Cuffs
mit Führungsstab und Gleitmittel vorbereiteter Tubus
vorbereitetes Laryngoskop mit aufgesetztem, inaktivem Spatel
Magillzange
Stethoskop
Zubehör Absaugung
Zubehör Beatmung
Zubehör Kapnometrie
Durchführung
Aufsättigen (Präoxygenierung) des Patienten mit Sauerstoff (Zielwert Sauerstoffsättigung 100 %) fortsetzen
Lichtquelle des Laryngoskopes aktivieren
Laryngoskop dem intubierenden Notarzt in die linke Hand geben
mit Führungsstab vorbereiteten Tubus dem Notarzt in die rechte Hand geben
gegebenenfalls auf Anweisung des Notarztes vorsichtig auf den Kehlkopf drücken um dessen Lage zu optimieren
nach Einführen des Tubus durch den Notarzt, Führungsstab vorsichtig entfernen, dabei Tubus festhalten um versehentliche Extubation zu verhindern
mit 10 ml Luft gefüllte Einmalspritze mit Rückschlagventil der Cuffzuleitung verbinden
Tubus durch Aufblasen des Cuff mit Einmalspritze blocken
Einmalspritze nach Blocken sofort vom Rückschlagventil entfernen
Beatmungsfilter auf Tubuskonus stecken
Kapnografie auf Beatmungsfilter stecken
Gänsegurgel auf Kapnografie stecken
Beatmungsbeutel an Gänsegurgel anschließen
Arzt Stethoskop anreichen, um die korrekte Lage des Tubus unter Beatmung zu überprüfen
Zunächst wird der Magen abgehört, dann Lungenspritzen und Lungenbasen auf beiden Seiten.
Eine korrekte Belüftung beider Lungenflügel ist beim Erwachsenen bei einer Intubationstiefe von etwa 22 cm ab Zahnreihe zu erwarten.
Wert der Intubationstiefe für spätere Lagekontrollen (nach Transport, Umlagern) dokumentieren
auf Aufforderung durch Notarztes Cuffdruck mit Cuffdruckmessgerät auf angewiesenen Wert (in der Regel zwischen 20 cmH2O und 30 cmH2O) einstellen
sobald Kapnometrie verfügbar Kapnometriesensor anschließen
Anmerkungen
Sollte eine Intubation nicht möglich sein, kann auch der Notarzt auf eine subglottische Atemwegshilfe zurückgreifen.
Da eine Intubation bei richtig angelegtem HWS-Immobilisationskragen in der Regel nicht möglich ist, wird dieser auf Anforderung des Notarzt geöffnet (nicht entfernt) und nach erfolgreicher Intubation wieder fest geschlossen.
Komplikationen
Fehlintubation der Speiseröhre
Intubation nur eines Lungenflügels
Aus- oder Abbrechen von Zähnen
Weichteilverletzung im Mund und im Rachen
Verletzung der Stimmbänder
Verletzung der Luftröhre
Laryngospasmus (krampfartige reflektorische Kontraktion der Kehlkopfmuskulatur)
Glottisödem (Schwellung der Kehlkopfschleimhaut)
vagale Reaktion (Verlangsamung der Herzfrequenz, Abfall des Blutdrucks)
Mehr Informationen zur Intubation finden sie in der Praxisanleitung Intubation vorbereiten, anreichen und sichern.
Literatur
Aa | Deutsches Rotes Kreuz (Hg.): DRK Leitfaden Sanitätsdienstausbildung - Ergänzungsthemen (2010): 5. Aufl.Berlin: 2019, Praxisanleitungen 'P37: Vorbereiten einer Intubation'. |