Vergiftung: Acetylsalicylsäure
(Giftklasse: Medikamente)
Acetylsalicylsäure ist ein gebräuchliches, nicht verschreibungspflichtiges schmerzstillendes, fiebersenkendes und blutverdünnendes Mittel, das nach der Resorption schnell zur eigentlichen Wirksubstanz Salicylsäure deacetyliert wird.
Salicylate führen bei Überdosierung durch Hemmung verschiedener Enzymsysteme zu einer Störung des Säure-Basen-Gleichgewichtes. Darüber hinaus verursachen sie zentralnervöse Störungen und Blutungsneigung.
Toxische Effekte werden schon bei etwa 150 mg/kg Körpergewicht beobachtet. Erwachsene kommen so bei der normalen Tablettendosis von 500 mg, zumindest unbeabsichtigt, nur schwer in den toxischen Bereich (25 Tabletten für 75 kg schweren Patienten). Kleine Kindern können sich jedoch bereits beim Verzehr von zwei oder drei Tabletten ernsthaft vergiften.
Giftaufnahmewege
Magen-Darm-Trakt (oral)
Symptome
Übelkeit, Erbrechen, Magenbeschwerden
Ohrensausen, Schwindel, Seh- und Hörstörungen, Desorientiertheit, Bewusstseinstrübung, Bewusstlosigkeit
initial Hyperventilation, später Atemnot, Atemstillstand
Maßnahmen
Neben den Basismaßnahmen bei Vergiftungen sind die folgenden speziellen Maßnahmen sinnvoll:
Giftentfernung: Dialyse
Transport: in ein Krankenhaus mit nephrologischer Fachabteilung und Dialysemöglichkeit