Praxisanleitung: Injektion vorbereiten und anreichen - vorbereiten (Verdünnung)
Hoch potente Medikamente werden oft mit einer Injektionslösung verdünnt, um die Dosierung zu vereinfachen, Gewebeschäden zu vermeiden und für eine bessere Verteilung zu sorgen.
Indikation
Einsatz hochwirksamer Arzneimittel, Notfall oder unterschiedliche Applikationsformen
Material
Medikament (nach Anweisung)
Verdünnungsmittel (nach Anweisung)
Einmalspritze Größe in Abhängigkeit von Medikamentenmenge und angewiesenen Mischungsverhältnis
Aufziehkanüle oder Entnahmeadapter (Spike)
Verschlusskonus
Kanülenabwurfbehälter
wasserfester Stift
Durchführung
gegebenenfalls angewiesenes Medikament und Verdünnungsmittel heraussuchen
Medikament und Verdünnungsmittel auf Gebrauchsfähigkeit prüfen
richtiges Medikament
nicht überschrittenes Verfallsdatum
keine Beschädigungen
keine Farbveränderungen, Ausflockungen oder Trübung
aus angewiesenem Mischungsverhältnis errechnete Menge Verdünnungsmittel aufziehen
in die selbe Einmalspritze aus angewiesenem Mischungsverhältnis errechnete Menge Medikament aufziehen
Einmalspritze über Inhalt (Medikament, Wirkstoff und Lösungsmittel) und Verdünnung (Mischungsverhältnis) kennzeichnen (Graduierung freilassen)
Anmerkungen
Soll das Medikament über eine Spritzenpumpe verabreicht werden, ist darauf zu achten, dass als Einmalspritze eine für das Gerät geeignete Perfusorspritze (50 ml) verwendet wird.
Epinephrin (Adrenalin) (1:10000) - Reanimation Erwachsener
Bei der Reanimation von Erwachsen wird Epinephrin (Adrenalin 1:1000) vor der Anwendung auf das Zehnfache verdünnt, um eine genauere Dosierung zu ermöglichen. Diese Verdünnung entspricht einer 0.01 prozentige Lösung (Epinephrin 1:10000 = 0.1 mg Epinephrin in 1.0 ml Injektionslösung).
Die folgenden Varianten beschreiben die Techniken, die in der Regel im Rettungsdienst für die Applikation von Epinephrin während der Reanimation von Erwachsen verwendet werden.
Variante 1 - Epinephrin Ampulle 1 ml
Diese Variante ist besonders geeignet wenn nur eine oder zwei Applikationen geplant sind, da jede Applikation mit neuen Material durchgeführt wird, so keine Ressourcen verschwendet werden.
Abbildung: Epinephrin (Adrenalin) 1:10000 - 0.1 mg / 1.0 ml (Variante 1)
Container | Epinephrin | Injektionslösung | Konzentration |
Ampulle | 1.0 mg | 1 ml | 1.0 mg / 1.0 ml |
Spritze 10 ml | 1.0 mg | 10 ml | 0.1 mg / 1 ml |
Variante 2 - Epinephrin Durchstechflasche 25 ml
Die Verwendung einer Durchstechflasche ist besonders geeignet, wenn in kurzer Zeit eine unbestimmte Anzahl von Applikationen notwendig sind.
Abbildung: Epinephrin (Suprarenin) 1:10000 - 0.1 mg / 1.0 ml (Variante 2)
Container | Epinephrin | Injektionslösung | Konzentration |
Ampulle | 1.0 mg | 1 ml | 1.0 mg / 1.0 ml |
Spritze 10 ml | 1.0 mg | 10 ml | 0.1 mg / 1 ml |
Epinephrin (Adrenalin) (1:100000 = 10 µg Epinephrin in 0.1 ml Injektionslösung) - Reanimation Neugeborenes / Säugling
Die Applikation von Epinephrin während einer Neugeborenen- oder Säuglingsreanimation erfordert eine noch feinere Dosierung, deshalb wird Epinephrin 1:1000 in dieser Situation um den Faktor 100 verdünnt (Epinephrin 1:100000).
Variante 1 - Zwei-Spritzen-Technik
Die Zwei-Spritzen-Technik wird in der Regel von Teams verwendet, die in der Kindernotfallmedizin arbeiten.
Abbildung: Epinephrin (Adrenalin) 1:100000 - 10 µg / 0.1 ml (Variante 1)
Container | Epinephrin | Injektionslösung | Konzentration |
Ampulle | 1.0 mg | 1 ml | 1.0 mg / 1.0 ml |
Spritze 10 ml | 1.0 mg | 10 ml | 0.1 mg / 1 ml |
Spritze 1 ml | 0.1 mg | 1 ml | 10 µg / 0.1 ml |
Die Zwei-Spritzen-Technik ist besonders geeignet bei Neugeborenen mit bekanntem Gewicht, da die Dosierung bis auf 0,01 ml (1 µg) genau erfolgen kann.
Variante 2 - 100 ml Technik
Diese Variante hat den Vorteil das sich Vorbereitung und Applikation nicht grundlegend von der Erwachsenenreanimation unterscheiden und wird deshalb häufig im Rettungsdienst angewendet.
Abbildung: Epinephrin (Adrenalin) 1:100000 - 10 µg / 1 ml (Variante 2)
Container | Epinephrin | Injektionslösung | Konzentration |
Ampulle | 1.0 mg | 1 ml | 1.0 mg / 1.0 ml |
Spritze 10 ml | 0.1 mg | 10 ml | 10 µg / 1 ml |
Mehr Informationen zum Vorbereiten von Injektionen finden sie in der Praxisanleitung Injektion vorbereiten und anreichen - vorbereiten.