Praxisanleitung: i-gel Maske vorbereiten, anreichen und sichern
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Die i-gel Maske ist eine supraglottische Atemwegshilfe, die ohne weitere Hilfsmittel eingeführt werden kann.
Die Bezeichnung i-gel leitet sich von dem gelartig weichen Material des Produktes ab. Erst dieses innovative thermoplastische Elastomer von medizinischer Qualität ermöglichte die Entwicklung einer nicht-aufblasbaren Manschette. [1]
Abbildung: Piktogramm i-gel Maske
Indikation
Herz-Lungen-Wiederbelebung
Material
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| Abbildung: i-gel Maske (LTS-D, Größe 4, für normalen Erwachsenen) |
Durchführung
Der Sanitätshelfer oder Rettungssanitäter ist für folgende Aufgaben zuständig oder unterstützt den Notarzt / Notfallsanitäter:
In einigen Organisationen ist das Einführen einer i-gel Maske entsprechend geschulten Sanitätshelfer und Rettungssanitäter durch den Chefarzt beziehungsweise dem ärztlichen Leiter Rettungsdienst als Alternative zur Beutel-Masken-Beatmung bei der Herz-Lungen-Wiederbelebung freigegeben:
Anmerkungen
Bei allen Manipulationen am Patienten mit eingeführter i-gel Maske (Umlagerung, Bewegung des Kopfes) kann sich die Lage der Maske verändern, so dass eine erneute Kontrolle der Lage notwendig ist.
Die i-gel Maske bietet keinen 100-prozentigen Aspriationsschutz, deshalb Tubus nur bei Patienten mit vollständig erloschenen Schutzreflexen anwenden.
Konzept i-gel Maske
Die i-gel Maske besteht aus einem relativ großlumigen Tubus und einem nicht aufblasbaren elliptisch geformten Gelring (Manschette) der sich über den Kehlkopf legt und den Tubus zur Speiseröhre und zum Rachenraum hin abdichtet.
Abbildung: Konzept i-gel Maske
Die i-gel Masken der 2. Generation enthalten ein zusätzliche Drainagelumen an einer Seite des Tubus. Hierüber kann eine Magensonde beziehungsweise ein Absaugkatheter bis maximal 14 CH - grün eingelegt werden. Insbesondere bei der Versorgung nicht nüchterner Notfallpatienten ist so eine Entlastung des intragastralen Druckes möglich.
Abbildung: i-gel Maske mit Magensonde
i-gel Maske der 2. Generation
Die i-gel Masken der 2. Generation sind durch zwei Innovationen gekennzeichnet, die verhindern, dass Luft in den Magen gepresst wird oder Mageninhalt zurückfließt und in die Luftröhre gelangt (Aspiration):
Bessere Abdichtung im Rachenbereich
Bei der i-gel Maske der 2. Generation besteht der Cuff (Manschette) aus einem weichen Gel-Material, das sich von selbst enger und gleichmäßiger an Strukturen des Rachen anschmiegt. Dadurch gelangt die Beatmungsluft zuverlässiger in die Lunge.
Zusätzlichen Kanal zum Magen
In die i-gel Masken der 2. Generation kann eine Magensonde eingeführt werden. Damit kann Luft, die versehentlich in den Magen gelangt, oder aufsteigender Mageninhalt sicher abgeleitet werden.
Intersurgical bietet i-gel Masken der 2. Generation in mehreren Varianten an:
Standard i-gel
i-gel Maske mit Magen-Drainagekanal
i-gel Plus
i-gel Maske mit Magen-Drainagekanal und zusätzlichem Sauerstoffport zur passiven Sauerstoffzufuhr
Farbcodierter Hakenring
i-gel O2 Resus Pack
i-gel Maske mit Magen-Drainagekanal und zusätzlichem Sauerstoffport zur passiven Sauerstoffzufuhr
Farbcodierter Hakenring
3 g Gleitmittel
Fixierband
Magensonde (12 CH Absaugkatheter)
Abbildung: i-gel Maske - 2. Generation |
| Abbildung: i-gel Maske - Details |
Im Sanitätsdienst und Rettungsdienst des BRK KV Erlangen-Höchstadt wird ausschließlich das i-gel O2 Resus Pack verwendet.
Abkürzung 'i-gel'
'i-gel' ist keine Abkürzung im klassischen Sinn.
In der medizinischen Welt und unter Anwendern von i-gel Masken haben sich im Laufe der Zeit verschiedene Interpretationen für das 'i' entwickelt:
Intersurgical - Bezug zum Hersteller Intersurgical GmbH.
individual - individuelle Anpassung an die unterschiedlichen anatomischen Verhältnisse.
innovative - innovative Weiterentwicklung der Larynxmaske.
insertion - Anspielung auf 'insertion' (Einführen).
intelligent - intelligente Anpassung ohne Blockung an die anatomischen Strukturen.
Der Begriff 'gel' bezieht sich auf das gelartige Material der Manschette, das eine einfache Anwendung ohne Blockung ermöglicht.
Eine Gegenüberstellung häufig in der Notfallversorgung verwendeten Atemwegssicherungsmaßnahmen finden Sie in dem Dokument Ausführung Praxisanleitungen: Präklinisches Atemwegsmanagement.
Literatur
[1] | Intersurgical GmbH: Produktinformation i-gel |
Aa | Deutsches Rotes Kreuz (Hg.): DRK Leitfaden Sanitätsdienstausbildung (2023): Berlin: 2023, Praxisanleitungen 'P ZM-2: Supraglottiscche Atemwegshilfen (SGA) - Arbeitsschritte i-gel-Maske (Intersurgial Beatmungsprodukte)'. |
Aa | Intersurgical GmbH: i-gel Benutzerhandbuch |
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