Praxisanleitung: Stifneck vorbereiten und anlegen
Die Stifneck Halskrause ist ein von der Firma Laerdal entwickeltes System zur Ruhigstellung der Halswirbelsäule. Neben Sets mit Stifneck Halskrausen unterschiedlicher Größe werden mittlerweile von Leardal auch verstellbare Halskrausen (Stifneck Select) angeboten.
Indikation
Verletzung der Halswirbelsäule
Material
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| Abbildung: Stifneck Select Halskrause |
Durchführung
Die folgenden Durchführungsvorschläge beschreiben die Technik phasenweise und in Abhängigkeit der Lage des Patienten:
Anmerkungen
Eine Stifneck Halskrause geeigneter Größe kann bei allen Notfällen mit Verdacht der Beteiligung der Halswirbelsäule eingesetzt werden, unabhängig von Alter (ab Kindergartenalter), Länge oder Gewicht des Patienten, solange sich dessen Halswirbelsäule in Neutralposition befindet.
Abbildung: angelegte Stifneck Select Halskrause
Die 'Länge' des Halses variiert physiologisch zwischen liegender und sitzender Körperposition, dass heißt, bei Umlagerung des Patienten muss der Stifneck gegebenenfalls angepasst werden. [1]
Einen Stifneck Select nicht im angelegtem Zustand am Patienten ein- oder verstellen. Wenn eine andere Größe benötigt wird, Halskrause entfernen, neue Größe wählen oder einstellen und Halskraus wieder anlegen.
Die Stifneck Halskrause ist röntgendurchlässig, Magnetresonanz- (MRI) und Röntgen-Computertomographie (CT) tauglich.
Gefahren
Falsche Auswahl der Größe
Die Auswahl einer Stifneck Halskrause geeigneter Größe, beziehungsweise die richtige Einstellung höhenverstellbarer Manschetten ist mit besonderer Sorgfalt durchzuführen.
Stifneck Halskrause ist zu groß: Kinn liegt tief in der Stütze und der Kopf kann aus der Manschette rutschen - keine ausreichende Stabilisierung der Halswirbelsäule.
Stifneck Halskrause ist zu klein: Kinn ragt über Stütze hinaus - Druck auf weichen Teil der Zungengrundregion, Gefahr von Läsionen und mögliche Atembehinderung.
Erhöhung des intrakraniellen Drucks durch Abflussbehinderung der Halsvenen.
Patient toleriert die Stifneck Halskrause nicht: gegebenenfalls auf Anlage verzichten und Kopf des Patienten manuell in Neutralposition halten.
Mehr Informationen zum Umgang mit einem HWS-Immobilisationskragen finden sie in der Praxisanleitung HWS-Immobilisationskragen vorbereiten und anlegen.
Literatur
[1] | Deutsches Rotes Kreuz (Hg.): DRK Leitfaden Sanitätsdienstausbildung (2023): Berlin: 2023, Praxisanleitungen 'P A-2: HWS-Stützkragen - Größe/Größeneinstellung, 2. Aufzählungspunkt', Seite 2. |
Aa | Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. (Hg.): DLRG Ausbildungsvorschrift Sanitätsausbildung A: Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. 2016, HWS-Stützkragen, Seite 7.05.2 bis 7.05.4. |
Aa | Deutsches Rotes Kreuz (Hg.): DRK Leitfaden Sanitätsdienstausbildung C (1995): Berlin: 1995, Thema 6 'Ruhigstellen mit besonderem Material: HWS-Fixiermanschette'. |