Praxisanleitung: Blutdruckmessung durchführen - auskulatorisch
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Indikation
Material
| Abbildung: Blutdruckmanschette mit Blutdruckmessgerät und Stethoskop |
Durchführung
Patienten über die bevorstehende Maßnahme informieren und nach gewöhnlichen Blutdruck befragen
Patienten bequem sitzend oder liegend lagern
bedeckende Kleidung am ausgewählten Arm ausziehen und Oberarm entspannt in Herzhöhe lagern
luftleere Manschette eng um die Mitte des entblößten Oberarmes legen und schließen (zwischen Ellenbeuge und dem unteren Manschettenrand sollte ein Abstand von 2 cm bis 3 cm bestehen, zwei Finger des Helfers sollen noch knapp zwischen Membran und Oberarmhaut des Patienten passen), gegebenenfalls auf eine Markierung an der Blutdruckmanschette achten, welcher Teil der Manschette der Armarterie zugewandt sein muss
System mittels Stellschraube des Blutdruckmessgerät schließen
Stethoskopmembran leicht anwärmen (kurz in geschlossener Hand halten oder an Kleidung reiben)
Ohrenstöpsel des Stethoskops in eigenen Gehörgang einlegen
Manschette aufpumpen, bis ein Druck von 80 mmHg bis 90 mmHg erreicht ist
Membrane des Stethoskops an der Innenseite der Ellenbeuge aufsetzen und auf Blutdruckgeräusche achten
Manschette ca. 30 mmHg über den zu erwartenden Blutdruck des Patienten aufpumpen, bis kein Geräusch mehr zu hören ist
(die Arterie ist nun völlig zusammengedrückt, der Druck der Manschette ist größer als der Druck in der Arterie)
System mittels Stellschraube wenig öffnen und Druck langsam (ca. 3 mmHg pro Sekunde beziehungsweise pro Herzschlag) ablassen
Druckanzeige beobachten
beim ersten wahrgenommenen Geräusch Manometer ablesen und Wert (systolischer Blutdruck) merken
(der Druck in der Arterie ist gleich dem Druck in der Manschette an, so dass sich der Blutstrom wieder durch die Engstelle 'quetschen' kann und dadurch ein Geräusch hörbar wird)
beim weitern Ablassen des Manschettendruckes beim letzten wahrgenommenen Geräusch (Geräusch wird erst zunehmend lauter und erlischt schließlich) Manometer ablesen und Wert (diastolischer Blutdruck) merken
(der Druck in der Arterie ist nun höher als der Manschettendruck, so dass das Gefäß durch die Manschette nicht mehr zusammengedrückt werden kann und der Blutstrom wieder unbehindert fließen kann)
Manometerventil vollständig öffnen und offen lassen um restliche Luft aus der Manschette entweichen zu lassen
ermittelte Blutdruckwerte auf die Endziffer 5 oder 0 auf- bzw. abrunden und aufschreiben
Manschette abnehmen oder vollständig entlüften und am Arm belassen, wenn weitere Messungen geplant sind
gegebenenfalls nach Gebrauch sachgemäße Desinfektion und Reinigung von Blutdruckmanschette, Blutdruckmessgerät und Stethoskop durchführen
Anmerkungen
Phasen der auskultatorischen Blutdruckmessung
Abbildung: auskulatorische Blutdruckmessung - Phase 1 |
| Beim Beginn der Messung unterbricht der Druck in der Manschette den arteriellen Blutfluss vollständig. |
| ||
Abbildung: auskulatorische Blutdruckmessung - Phase 2 |
| Systole Sobald die Kraft des Herzens den aktuellen Manschettendruck überwindet, fließt Blut durch die Arterie. Die dabei entstehenden Wirbel erzeugen das mit dem Stethoskop hörbaren Korotkow-Geräusche. |
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Abbildung: auskulatorische Blutdruckmessung - Phase 3 |
| Diastole Die Korotkow-Geräusche verschwinden, sobald der aktuelle Manschettendruck dem Blut freie Bahn lässt. |
Stethoskop
Abbildung: Stethoskop
In der Humanmedizin werden mit dem Stethoskop Töne und Geräusche beurteilt, die im Zusammenhang mit der Tätigkeit des Herzens, der Lungen und des Darmes entstehen. Die im Sanitäts- und Rettungsdienst eingesetzt Stethoskope bestehen aus den drei Grundelementen: Ohrbügel, Schlauch und Kopf. Die beiden Ohrbügel sind an ihren Basen durch einen Federbügel verbunden, der die Oliven leicht in die Ohrgänge presst oder bei Nichtbenutzung hinter dem Hals zusammenführt. Der Doppelkopf besitzt neben der Auflage mit Membran eine zweite Auflage mit einen Trichter ohne Membran. Dieser Trichter ermöglicht eine bessere Darstellung des tieferen Frequenzspektrums. Bei Verwendung eines Doppelkopfes wird die nicht angelegte Seite mit einer Fingerkuppe oder zwei Fingern möglichst gut verschlossen, sofern dies nicht durch Drehung des Bruststückes geschieht. [1]
Abbildung: Stethoskop - Aufbau |
| Abbildung: Stethoskop - Kopfformen |
Mehr Informationen zur Blutdruckmessung finden sie in der Praxisanleitung Blutdruckmessung durchführen.
Literatur
[1] | Wikimedia Foundation Inc.: Stethoskop(abgerufen 2017-03-04). |
Arbeitstechnik in Bildern
Abbildung: auskulatorisch Blutdruckmessung - Schritt 1 | Patienten bequem sitzend oder liegend lagern |
Abbildung: auskulatorisch Blutdruckmessung - Schritt 2 | bedeckende Kleidung am ausgewählten Arm ausziehen und Oberarm entspannt in Herzhöhe lagern |
Abbildung: auskulatorisch Blutdruckmessung - Schritt 3 | luftleere Manschette eng um die Mitte des entblößten Oberarmes legen und schließen (zwischen Ellenbeuge und dem unteren Manschettenrand sollte ein Abstand von 2 cm bis 3 cm bestehen, zwei Finger des Helfers sollen noch knapp zwischen Membran und Oberarmhaut des Patienten passen), gegebenenfalls auf eine Markierung an der Blutdruckmanschette achten, welcher Teil der Manschette der Armarterie zugewandt sein muss |
Abbildung: auskulatorisch Blutdruckmessung - Schritt 4 | System mittels Stellschraube des Blutdruckmessgerät schließen |
Abbildung: auskulatorisch Blutdruckmessung - Schritt 5 | Stethoskopmembran leicht anwärmen (kurz in geschlossener Hand halten oder an Kleidung reiben) |
Abbildung: auskulatorisch Blutdruckmessung - Schritt 6 | Ohrenstöpsel des Stethoskops in eigenen Gehörgang einlegen |
Abbildung: auskulatorisch Blutdruckmessung - Schritt 7 | Manschette aufpumpen, bis ein Druck von 80 mmHg bis 90 mmHg erreicht ist |
Abbildung: auskulatorisch Blutdruckmessung - Schritt 8 | Membrane des Stethoskops an der Innenseite der Ellenbeuge aufsetzen und auf Blutdruckgeräusche achten |
Abbildung: auskulatorisch Blutdruckmessung - Schritt 9 | Manschette ca. 30 mmHg über den zu erwartenden Blutdruck des Patienten aufpumpen, bis kein Geräusch mehr zu hören ist (die Arterie ist nun völlig zusammengedrückt, der Druck der Manschette ist größer als der Druck in der Arterie) |
Abbildung: auskulatorisch Blutdruckmessung - Schritt 10 | System mittels Stellschraube wenig öffnen und Druck langsam (ca. 3 mmHg pro Sekunde beziehungsweise pro Herzschlag) ablassen |
Abbildung: auskulatorisch Blutdruckmessung - Schritt 11 | Druckanzeige beobachten |
Abbildung: auskulatorisch Blutdruckmessung - Schritt 12 | beim ersten wahrgenommenen Geräusch Manometer ablesen und Wert (systolischer Blutdruck) merken (der Druck in der Arterie ist gleich dem Druck in der Manschette an, so dass sich der Blutstrom wieder durch die Engstelle 'quetschen' kann und dadurch ein Geräusch hörbar wird) |
Abbildung: auskulatorisch Blutdruckmessung - Schritt 13 | beim weitern Ablassen des Manschettendruckes beim letzten wahrgenommenen Geräusch (Geräusch wird erst zunehmend lauter und erlischt schließlich) Manometer ablesen und Wert (diastolischer Blutdruck) merken (der Druck in der Arterie ist nun höher als der Manschettendruck, so dass das Gefäß durch die Manschette nicht mehr zusammengedrückt werden kann und der Blutstrom wieder unbehindert fließen kann) |
Abbildung: auskulatorisch Blutdruckmessung - Schritt 14 | Manometerventil vollständig öffnen und offen lassen um restliche Luft aus der Manschette entweichen zu lassen |
Abbildung: auskulatorisch Blutdruckmessung - Schritt 15 | ermittelte Blutdruckwerte auf die Endziffer 5 oder 0 auf- bzw. abrunden und aufschreiben |
Abbildung: auskulatorisch Blutdruckmessung - Schritt 17 | gegebenenfalls nach Gebrauch sachgemäße Desinfektion und Reinigung von Blutdruckmanschette, Blutdruckmessgerät und Stethoskop durchführen |
Diese Seite wurde am 2024-09-06 22:08 erstellt. Text und Bilder sind unter der Creative Commons-Lizenz 'Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen' frei verfügbar. Kommentare senden Sie bitte an Andreas THUMSER oder über Facebook. Die Virtuelle San-Arena Erlangen ist ein THUMSi-Tool (Startseite, Impressum). |