Praxisanleitung: Medikamentengabe durchführen

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Praxisanleitung: Medikamentengabe durchführen

 

Als Helfer des Arztes bei der Versorgung von Notfallpatienten im Sanitäts- und Rettungsdienst gehört das Vorbereiten und Anreichen von Medikamenten zu den Standardaufgaben des Helfers.

In der Ersten-Hilfe und im Sanitätsdienst ist eine selbstständige Medikamentengabe durch die Helfer jedoch grundsätzlich nicht zulässig. Die Unterstützung eines Patienten bei der Einnahme eigener Medikamente ist in einigen Fällen nach genauer Abwägung dagegen sinnvoll und erlaubt.

Indikation

Material

Durchführung

Die folgenden Durchführungsvorschläge beschreiben die Anwendung unterschiedlicher Medikamente:

Anmerkungen

Weitere Informationen zum Thema 'Medikamente im Sanitätsdienst' sind in den folgenden Dokumenten zu finden:

Verabreichung von Arzneimittel

Bei Arzneimitteln werden verschiedene Anwendungsarten (Applikationen) unterschieden. Grundsätzlich gibt es systemische und topische Anwendungsarten. Die systemischen Applikationen wirken auf das ganze Organsystem, die topischen hingegen nur an der Stelle des Körpers, an der das Arzneimittel angewandt wird (zum Beispiel auf der Haut).

Systemische Anwendungsarten

Arzneimittel können oral eingenommen, das heißt geschluckt werden: Die Wirkstoffe gelangen über den Magen-Darm-Trakt ins Blut und werden dorthin transportiert, wo ihre Wirkung beabsichtigt ist. Bei der rektalen Anwendung werden die Wirkstoffe aus den Zäpfchen durch die Schleimhaut des Enddarms aufgenommen. Unter der parenteralen Applikation versteht man üblicherweise die Injektion: Injiziert wird intravenös (in die Venen), intramuskulär (in die Muskeln) oder subkutan (unter die Haut). Wird eine Lösung über längere Zeit intravenös verabreicht, so spricht man von einer Infusion. Arzneimittelformen wie Aerosole, Dampf oder Gas werden inhalativ angewendet (eingeatmet). Die transdermalen Arzneimittelformen werden auf die Haut geklebt; sie verfügen über ein Wirkstoffdepot, aus welchem die Wirksubstanz kontinuierlich durch die Haut hindurch abgegeben wird.

Topische Anwendungen

Bei der kutanen Anwendung wird das Arzneimittel, zum Beispiel eine Salbe, auf die Haut aufgetragen. Daneben gibt es Anwendungen auf die Schleimhäute der Nase (nasal), der Augen (ophthalmologisch), der Ohren (otologisch) und der Vagina (vaginal).

Terminologie

bukkal

über die Wangentasche

endobronchial

über einen Endotrachealtubus

intraarteriell

in die Arterie

inhalativ

über die Lunge (eingeatmet)

intramuskulär (i.m.)

in den Muskel

intraossär (i.o.)

in den Knochen

intravasal

in ein Blutgefäß (Vene oder Arterie)

intratympanal

in die Paukenhöhle (durch Trommelfell)

intravenös (i.v.)

in die Vene

kutan

über die Haut

nasal

über die Nase

oral

über den Mund

parenteral

am Magen-Darm-Trakt vorbei

pulmonal

über die Lunge

rektal

über den Enddarm

subkutan

unter die Haut

sublingual

unter der Zunge

ophthalmologisch

über die Augen

otologisch

über die Ohren

Diese Seite wurde am 2021-08-16 19:33 erstellt.

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