Praxisanleitung: Medikamentengabe durchführen
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Als Helfer des Arztes bei der Versorgung von Notfallpatienten im Sanitäts- und Rettungsdienst gehört das Vorbereiten und Anreichen von Medikamenten zu den Standardaufgaben des Helfers.
In der Ersten-Hilfe und im Sanitätsdienst ist eine selbstständige Medikamentengabe durch die Helfer jedoch grundsätzlich nicht zulässig. Die Unterstützung eines Patienten bei der Einnahme eigener Medikamente ist in einigen Fällen nach genauer Abwägung dagegen sinnvoll und erlaubt.
Indikation
Unterstützung des Patienten bei der Einnahme patienteneigener Medikamente
auf Anweisung als Helfer des Arztes
Material
verordnetes und vorbereitetes Medikament
Durchführung
Die folgenden Durchführungsvorschläge beschreiben die Anwendung unterschiedlicher Medikamente:
Anmerkungen
Weitere Informationen zum Thema 'Medikamente im Sanitätsdienst' sind in den folgenden Dokumenten zu finden:
BRK Rundschreiben Nr. 32/02 vom 2002-05-29
Medikamentenabgabe durch Sanitäter der BRK-Bereitschaften
Anlage: Stellungnahme von Dr. M. Brandt
BRK Rundschreiben Bereitschaften vom 2013-12-21
Arzneimittelgabe im Sanitätsdienst
Verabreichung von Arzneimittel
Bei Arzneimitteln werden verschiedene Anwendungsarten (Applikationen) unterschieden. Grundsätzlich gibt es systemische und topische Anwendungsarten. Die systemischen Applikationen wirken auf das ganze Organsystem, die topischen hingegen nur an der Stelle des Körpers, an der das Arzneimittel angewandt wird (zum Beispiel auf der Haut).
Systemische Anwendungsarten
Arzneimittel können oral eingenommen, das heißt geschluckt werden: Die Wirkstoffe gelangen über den Magen-Darm-Trakt ins Blut und werden dorthin transportiert, wo ihre Wirkung beabsichtigt ist. Bei der rektalen Anwendung werden die Wirkstoffe aus den Zäpfchen durch die Schleimhaut des Enddarms aufgenommen. Unter der parenteralen Applikation versteht man üblicherweise die Injektion: Injiziert wird intravenös (in die Venen), intramuskulär (in die Muskeln) oder subkutan (unter die Haut). Wird eine Lösung über längere Zeit intravenös verabreicht, so spricht man von einer Infusion. Arzneimittelformen wie Aerosole, Dampf oder Gas werden inhalativ angewendet (eingeatmet). Die transdermalen Arzneimittelformen werden auf die Haut geklebt; sie verfügen über ein Wirkstoffdepot, aus welchem die Wirksubstanz kontinuierlich durch die Haut hindurch abgegeben wird.
Topische Anwendungen
Bei der kutanen Anwendung wird das Arzneimittel, zum Beispiel eine Salbe, auf die Haut aufgetragen. Daneben gibt es Anwendungen auf die Schleimhäute der Nase (nasal), der Augen (ophthalmologisch), der Ohren (otologisch) und der Vagina (vaginal).
Terminologie
bukkal | über die Wangentasche |
endobronchial | über einen Endotrachealtubus |
intraarteriell | in die Arterie |
inhalativ | über die Lunge (eingeatmet) |
intramuskulär (i.m.) | in den Muskel |
intraossär (i.o.) | in den Knochen |
intravasal | in ein Blutgefäß (Vene oder Arterie) |
intratympanal | in die Paukenhöhle (durch Trommelfell) |
intravenös (i.v.) | in die Vene |
kutan | über die Haut |
nasal | über die Nase |
oral | über den Mund |
parenteral | am Magen-Darm-Trakt vorbei |
pulmonal | über die Lunge |
rektal | über den Enddarm |
subkutan | unter die Haut |
sublingual | unter der Zunge |
ophthalmologisch | über die Augen |
otologisch | über die Ohren |
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