Praxisanleitung: Patienten aus Gefahrenbereich retten - Rückenschleiftrick
Der Rückenschleiftrick ist erstmal von dem österreichischer Jiu Jitsu Lehrer Franz RAUTEK (1902 - 1989) beschrieben und wird ausschließlich in zeitkritischen Situation als Notfallmaßnahme eingesetzt.
Indikation
retten eines hilflosen, liegenden Patienten aus unmittelbarer Gefahr aus beengten Räumen (zum Beispiel unter einem Fahrzeug hervor, aus Röhren oder Stollen)
Material
gegebenenfalls Arbeitsschutzhandschuhe
Durchführung
auf dem Gesäß mit den Füßen voran in Richtung Kopf des Patienten bewegen
stoppen, sobald der Kopf des Patienten zwischen den Beinen des Helfers liegt
Patienten über geplante Maßnahme informieren
Kopf und Schulter des Patienten anheben
Unterkörper soweit wie möglich unter den Patienten schieben
Arme des Patienten auf die Oberschenkel legen
Beine anwickeln, so dass die Achselhöhlen des Patienten auf den Oberschenkeln des Helfers aufliegen und die Arme des Patienten nach außen hängen
abwechselnd mit Füßen und Unterarmen abstützend, rückwärts ins Freie kriechen
Patienten vorsichtig an sicheren Ort ablegen
Anmerkungen
Diese Methode sollte nur im Notfall angewendet werden werden, wenn es gilt, den Patienten so schnell wie möglich aus der Gefahrenzone zu bringen.
Nachteil der Methode ist die schlechte Orientierungsmöglichkeit nach rückwärts. Hierdurch wird die Suche nach dem besten Weg erschwert. [1]
Mehr Informationen zum Retten von Patienten aus unmittelbarer Gefahr finden sie in der Praxisanleitung Patienten aus Gefahrenbereich retten.
Literatur
[1] | Bundesminister der Verteidigung: ZDv 49/20 - Sanitätsausbildung aller Truppen(abgerufen 2019-08-06, Seite nicht mehr abrufbar), 298. Rückenschleiftrick. |
Aa | Deutsches Rotes Kreuz (Hg.): DRK Leitfaden Sanitätsdienstausbildung (2023): Berlin: 2023, Praxisanleitungen 'P M-1: Improvisierte Transporttechniken - Arbeitsschritte Schleiftechniken Rückenschleiftrick', Seite 2. |
Aa | Deutsches Rotes Kreuz (Hg.): DRK Leitfaden Sanitätsdienstausbildung - Ergänzungsthemen (2010): 5. Aufl.Berlin: 2019, Praxisanleitungen 'P40: Retten aus dem Gefahrenbereich - Rückenschleiftrick', Seite 1. |
Aa | Deutsches Rotes Kreuz (Hg.): DRK Leitfaden Sanitätsdienstausbildung (1976): Bonn: 1976, 11. Rettung und Transport - Rückenschleiftrick nach Rautek, Seite 265 bis 267. |
Aa | Hündorf, Hans P. / Lipp, Roland / Lipp, Steffen / Veith, Johannes (Hg.): LPN-San: 4. Aufl.Edewecht / Wien: 2018, 4.8.3 Rückenschleiftrick nach Rautek, Seite 156 und 157. |
Arbeitstechnik in Bildern
Abbildung: Patienten aus Gefahrenbereich retten: Rückenschleiftrick - Schritt 1 | auf dem Gesäß mit den Füßen voran in Richtung Kopf des Patienten bewegen |
Abbildung: Patienten aus Gefahrenbereich retten: Rückenschleiftrick - Schritt 2 | stoppen, sobald der Kopf des Patienten zwischen den Beinen des Helfers liegt |
Abbildung: Patienten aus Gefahrenbereich retten: Rückenschleiftrick - Schritt 3 | Patienten über geplante Maßnahme informieren |
Abbildung: Patienten aus Gefahrenbereich retten: Rückenschleiftrick - Schritt 4 | Kopf und Schulter des Patienten anheben |
Abbildung: Patienten aus Gefahrenbereich retten: Rückenschleiftrick - Schritt 5 | Unterkörper soweit wie möglich unter den Patienten schieben |
Abbildung: Patienten aus Gefahrenbereich retten: Rückenschleiftrick - Schritt 6 | Arme des Patienten auf die Oberschenkel legen |
Abbildung: Patienten aus Gefahrenbereich retten: Rückenschleiftrick - Schritt 7 | Beine anwickeln, so dass die Achselhöhlen des Patienten auf den Oberschenkeln des Helfers aufliegen und die Arme des Patienten nach außen hängen |
Abbildung: Patienten aus Gefahrenbereich retten: Rückenschleiftrick - Schritt 8 | abwechselnd mit Füßen und Unterarmen abstützend, rückwärts ins Freie kriechen |
Abbildung: Patienten aus Gefahrenbereich retten: Rückenschleiftrick - Schritt 9 | Patienten vorsichtig an sicheren Ort ablegen |