Praxisanleitung: Beurteilung zur Ruhigstellung der Wirbelsäule durchführen
Weltweit wird kontrovers diskutiert, wann und wie eine Bewegungseinschränkung der Wirbelsäule bei Unfallopfern notwendig ist. Die Ansicht, Traumpatienten benötigten so lange bewegungseinschänkende Maßnahmen, bis eine Verletzung der Wirbelsäule sicher ausgeschlossen werden kann, ist zurzeit die vorherrschende Meinung. Entsprechenden Maßnahmen sind deshalb auch fester Bestandteil in der Ausbildung für Sanitäts- und Rettungsdienst.
Abbildung: Piktogramm Diagnose Wirbelsäulenverletzung
Indikation
Teil der Ganzkörperuntersuchung bei Unfällen
Material
-
Durchführung
Vorliegen eines Indikators für die Notwendigkeit zur Bewegungseinschränkung der Wirbelsäule abklären
Verletzungsmechanismus mit Potenzial Rückenmarksverletzungen zu verursachen
Scherz oder Druckempfindlichkeit der Wirbelsäule
vermindertes Bewusstsein
neurologische Ausfallerscheinungen
ablenkende, schmerzhafte Verletzungen der Extremitäten
Vergiftung
gewonnene Informationen bewerten
Anmerkungen
Handelt es sich um einen Verletzungsmechanismus, bei dem eine Verletzung der Wirbelsäule und des Rückenmarks ausgeschlossen werden kann und liegt kein anderer Indikator vor, so besteht zunächst keine Veranlassung die Wirbelsäule ruhigzustellen.
Handelt es sich jedoch um eine Unfallgeschehen mit hohem Risiko einer Verletzung der Wirbelsäule und des Rückenmarks, so besteht die Notwendigkeit zur Bewegungseinschränkung der Wirbelsäule bereits ohne Erheben weiterer Indikatoren.
Wichtige Informationen zur Beurteilung sind die Situation an der Einsatzstelle, die Evaluierung des Verletzungsmechanismuses, die Untersuchung und Befragung des Patienten und Berichte Anwesender die den Unfall beobachtet haben.