Begriff: Hängetrauma
Das Hängetrauma beschreibt einen potenziell lebensbedrohlichen Schockzustand, der bei längerem bewegungslosen freien Hängen in einem Auffanggurt, zum Beispiel nach einem Sturz von einem Gerüst, auftreten kann.
Die erzwungene aufrechte Körperhaltung führt hierbei durch die Schwerkraft zum 'Versacken' des Blutes in herabhängenden Körperteilen, aufgrund von Bewegungslosigkeit fehlt die Funktion der so genannten 'Muskelpumpe' durch die Beinmuskulatur, wodurch eine große Menge des Blutes in den Beinen 'gefangen' bleibt.
Zudem kann der reduzierte venöse Rückstrom zum Herzen, durch eine vasovagale Reflexantwort, zu Bradykardie mit Bewusstlosigkeit führen, ähnlich einer vasovagalen Synkope.
Nach der Rettung ist eine zu rasche Änderung der aufrechten Körperhaltung zu vermeiden, damit es nicht zu einer weiteren lebensbedrohlichen Entgleisung der Kreislaufregulation (Rettungskollaps) kommt.