Praxisanleitung: Kohlenstoffdioxidgehalt in Ausatemluft ermitteln
Die Kapnometrie ist ein Verfahren, um den Kohlenstoffdioxid-Gehalt (CO2-Gehalt) der Ausatemluft des Patienten zu messen und zu überwachen.
Indikation
Verifizierung einer korrekten trachealen Intubation
Überwachung beatmeter Patienten
Diagnostik zum Beispiel im Rahmen einer Reanimation, Lungenembolie
Material
| Abbildung: Kapnometrie - Material |
Durchführung
Kapnometrie durchführen
ermittelte Parameter dokumentieren
Anmerkungen
Die Kapnometrie liefert Auskunft über Lage des Endotrachealtubus und die Qualität der Spontanatmung sowohl beim intubierten Patienten als auch beim nicht intubierten Patienten. Desweiteren dienst sie zur Überwachung der Effizienz einer Reanimation und kann zur Beurteilung der Stoffwechsellage des Patienten genutzt werden.
Mit einer Nasensonde ist auch die Überwachung von Patienten mit Spontanatmung möglich (zum Beispiel Asthma, chronisch obstruktive Lungenerkrankung - COPD).
Messtypen
Kolorimetrie: Anzeige durch Farbumschlag
Kapnometrie: Anzeige des maximalen CO2 Wertes
Kapnografie: Anzeige des CO2 Gehaltes als Kurve über die Zeit
Messverfahren
Nebenstromverfahren
Beim Nebenstromverfahren wird kontinuierlich eine geringe Menge Luft aus dem Schlauchsystem über einen dünnen Schlauch zum Detektor geleitet.
Dadurch wird beim Nebenstromverfahren das Gewicht des Schlauchsystems niedrig gehalten und die Gefahr einer Extubation minimiert. Allerdings findet die CO2-Detektion erst verzögert statt, da die Ausatemluft erst über den Messschlauch zum Messsystem gelangen muss.
Abbildung: Kapnometriesensor - Nebenstrom
Hauptstromverfahren
Beim Hauptstromverfahren wird die Messvorrichtung in das Schlauchsystem eingebracht. Die Messung erfolgt direkt durch Infrarotspektroskopie der zwischen Sender und Empfänger der Messvorrichtung vorbeiströmenden Luft.
Im Gegensatz zum Nebenstromverfahren kommt es zu keinen Volumenverlusten und es erfolgt die Analyse der gesamten ausgeatmeten Luft. Das hohe Gewicht der Messapparatur vergrößert allerdings vor allem während des Transports die Gefahr der Extubation.
Abbildung: Kapnometriesensor - Hauptstrom elektronisch
Abbildung: Kapnometriesensor - Hauptstrom Farbumschlag
Literatur
Aa | Braunecker, Stefan: Fehlintubation verhindern: in Rettungsdienst April 2017, Seite 50 bis 55. |