Praxisanleitung: Augen lichtdicht verbinden
Alle Augenverletzungen gefährden die Sehkraft. Das verletzte Auge muss deshalb vor Druck und vor einer Infektion geschützt werden.
Indikation
Augenverletzung
Material
Verbandmaterial (zum Beispiele Verbandpäckchen, Mullkompresse)
Polstermaterial (zum Beispiel Mullkompressen, unsterile Tupfer)
Dreiecktücher
Durchführung
Patienten über geplante Maßnahme informieren und Notwendigkeit beide Augen zu verbinden erklären
verletztes Auge durch gut gepolsterten, keimfreien Verband behutsam abdecken
gegebenenfalls Fremdkörper durch Tragering sichern
verletztes Auge durch bedecken beider Augen (zum Beispiel mit Dreiecktuchkrawatte) ruhigstellen (Knoten seitlich am Kopf)
Patienten lückenlos betreuen (niemals alleine lassen) und gegebenenfalls führen
Anmerkungen
Beim Verbinden und Ruhigstellen des verletzten Auges ist Druck auf den Augapfel zu vermeiden. Ins Auge eingedrungene Fremdkörper werden nicht entfernt.
Nach Möglichkeit das nicht betroffene Auge mit abdecken, weil das verletzte Auge sonst dessen Sehbewegungen unter dem Verband automatisch mit ausführt. Dies setzt jedoch voraus, da der Patient mit verbundenen Augen nichts sieht, dass er von einem Helfer ohne Unterbrechung betreut und geführt werden kann.
Im Katastropheneinsatz ist das gesunde Auge nur mit einer Augenbinde zu bedecken, die der Verletzte bei Gefahr sofort entfernen kann.
Arbeitstechnik in Bildern
Abbildung: Augen lichtdicht verbinden - Schritt 2 | verletztes Auge durch gut gepolsterten, keimfreien Verband behutsam abdecken |
Abbildung: Augen lichtdicht verbinden - Schritt 4 | verletztes Auge durch bedecken beider Augen (zum Beispiel mit Dreiecktuchkrawatte) ruhigstellen (Knoten seitlich am Kopf) |
Abbildung: Augen lichtdicht verbinden - Schritt 5 | Patienten lückenlos betreuen (niemals alleine lassen) und gegebenenfalls führen |