Praxisanleitung: Medikamentenkontrolle durchführen
Abbildung: Piktogramm Medikamentenkontrolle
Indikation
Zum Ausschluss von Verwechslungen bei der Medikamentenauswahl und Schutz vor nicht mehr gebrauchsfähigen Medikamenten muss jedes Arzneimittel in der Regel dreifach überprüft werden:
beim Bereitlegen
beim Vorbreiten
beim Verabreichen
Material
Medikamentenbehältnis (zum Beispiel Infusionsflasche oder Infusionsbeutel, Ampulle, Spray)
Durchführung
Für die Kontrolle von Medikamenten gilt die 5-R-Regel:
Richtiges Medikament
Es muss der richtige Wirkstoff sein. Verwechslungsgefahr besteht bei ähnlichen Medikamentennamen und ähnlichem Aussehen verschiedener Medikamente.
Das Medikament muss gebrauchsfähig (Haltbarkeitsdatum nicht überschritten, unbeschädigter Behälter und Verschluss, lesbares Etikett) und unversehrt (klar, unverfärbt, frei von Trübung und Ausflockung) sein.
Richtige Dosierung
Manche Arzneimittel haben eine hohe therapeutische Breite und werden in sehr verschiedenen Dosierungen angeboten. Bei diesen ist die Gefahr der Verwechslung besonders hoch. Daher ist schon bei der Vorbereitung darauf zu achten, dass eine genaue Dosis angegeben wird.
Richtige Darreichungsform
Die Darreichung muss auf die richtige Weise erfolgen, zum Beispiel Verwechslungsgefahr bei vaginal/rektal, pulmonal/nasal, subcutan/intravenös.
Richtiger Zeitpunkt
Bei vielen Medikamenten ist es relevant, zu welcher Tageszeit und in welchen Abständen sie eingenommen werden.
Richtiger Patient
Das Medikament darf nur die Person erhalten, für die es der Arzt angeordnet hat.
Um den aktuellen Dokumentationsanforderungen gerecht zu werden definieren einige Quellen eine zusätzliche Sicherheitsabfrage (6-R-Regel): [1]
Richtige Dokumentation
Wirkstoff, Zeitpunkt, Darreichungsform usw. muss in geeigneter Weise protokolliert werden (zum Beispiel Notfallprotokoll).
Um den korrekten Zustand des Medikamentes sicherzustellen definieren einige Quellen noch eine weitere Sicherheitsabfrage (RRRRRR!): [2]
Richtige Zustand!
Lösung klar, nicht trüb und Haltbarkeitsdatum nicht überschritten.
Anmerkungen
Auftrag Bildserie
Behandelnder Arzt: "Bitte stellen sie zehn Milliliter Urapidil (Blutdrucksenker) in der Konzentration fünf Milligramm pro Milliliter Lösung für 09:00 Uhr für Herrn Mustermann bereit." | Abbildung: Auftrag Bildserie |
Literatur
[1] | Löwe, Frank / Jahn, Matthias: Checklisten Rettungsdienst: München: 2017, 3 Merkhilfen und Tipps - 6-R-Regel vor Medikamentenapplikation, Seite 310. |
[2] | Ärztlicher Leiter Rettungsdienst: Gemeinsames Kompendium Rettungsdienst: Rhein-Kreis Neuss 2020, Strukturierte Notfallbehandlung - RRRRRR!, Seite 21. |
Arbeitstechnik in Bildern
Abbildung: Medikamentenkontrolle durchführen - Schritt 1 | Richtiges Medikament Es muss der richtige Wirkstoff sein. Verwechslungsgefahr besteht bei ähnlichen Medikamentennamen und ähnlichem Aussehen verschiedener Medikamente. Das Medikament muss gebrauchsfähig (Haltbarkeitsdatum nicht überschritten, unbeschädigter Behälter und Verschluss, lesbares Etikett) und unversehrt (klar, unverfärbt, frei von Trübung und Ausflockung) sein. |
Abbildung: Medikamentenkontrolle durchführen - Schritt 2 | Richtige Dosierung Manche Arzneimittel haben eine hohe therapeutische Breite und werden in sehr verschiedenen Dosierungen angeboten. Bei diesen ist die Gefahr der Verwechslung besonders hoch. Daher ist schon bei der Vorbereitung darauf zu achten, dass eine genaue Dosis angegeben wird. |
Abbildung: Medikamentenkontrolle durchführen - Schritt 3 | Richtige Darreichungsform Die Darreichung muss auf die richtige Weise erfolgen, zum Beispiel Verwechslungsgefahr bei vaginal/rektal, pulmonal/nasal, subcutan/intravenös. |
Abbildung: Medikamentenkontrolle durchführen - Schritt 4 | Richtiger Zeitpunkt Bei vielen Medikamenten ist es relevant, zu welcher Tageszeit und in welchen Abständen sie eingenommen werden. |
Abbildung: Medikamentenkontrolle durchführen - Schritt 5 | Richtiger Patient Das Medikament darf nur die Person erhalten, für die es der Arzt angeordnet hat. |
Abbildung: Medikamentenkontrolle durchführen - Schritt 6 | Richtige Dokumentation Wirkstoff, Zeitpunkt, Darreichungsform usw. muss in geeigneter Weise protokolliert werden (zum Beispiel Notfallprotokoll). |
Abbildung: Medikamentenkontrolle durchführen - Schritt 7 | Richtige Zustand! Lösung klar, nicht trüb und Haltbarkeitsdatum nicht überschritten. |