Praxisanleitung: Transportpriorität festlegen
Bei schwer verletzten oder erkrankten Patienten ist das Überleben abhängig von der Zeit, die bis zur definitiven chirurgischen, beziehungsweise internistischen Versorgung in einer dafür personell und materiell vorbereiten Klinik vergeht.
Indikation
bei jedem Notfallpatienten
Material
-
Durchführung
Die folgenden Durchführungsvorschläge beschreiben die Kriterien für unterschiedliche Notfallarten:
Anmerkungen
Maßnahmen, die nicht unmittelbar lebensrettend sind, wie zum Beispiel Ruhigstellung von Frakturen, Verbände, das Legen von Venenzugängen oder die endotracheale Intubation bei sicherer Beatmungsmöglichkeit, dürfen die Beförderung von kritisch verletzten oder erkrankten Patienten nicht verzögern.
load and go
Ein als kritisch eingestufter Patient wird schnellstmöglich vom Einsatzort in eine geeignete Klinik gebracht. Vor Ort werden nur lebenserhaltende Maßnahmen durchgeführt. Dieses Konzept wird vor allem angewandt, wenn Erkrankungen oder Verletzungen präklinisch nicht beherrscht werden können (zum Beispiel innere Blutungen) oder nur ein geringes Zeitfenster für therapeutische Maßnahmen besteht (zum Beispiel Lyse bei Schlaganfall).
Nach Stand der Wissenschaft müssen prähospital nicht zu stabilisierende Patienten schnellstmöglich transportiert werden, um das Ausrüstungsdefizit des Notarztdienstes gegenüber der Notaufnahme im Krankenhaus ausgleichen zu können.
stay and play
Ein nicht kritischer Patient bleibt solange vor Ort, bis er aus medizinischer Sicht möglichst ohne Einschränkungen transportfähig ist. Das Rettungsfachpersonal stabilisiert den Zustand des Patienten und versucht, eine möglichst umfassende Anamnese zu erheben und Therapie einzuleiten, bevor der Patient transportiert wird.