Praxisanleitung: Rekapillarisierungszeit bestimmen
Die Rekapillarisierungszeit ist eine diagnostische Methode zur Feststellung der peripheren Durchblutungssituation, sowie zur orientierenden Einschätzung der Kreislaufsituation des Patienten.
Indikation
Verdacht auf Zentralisation (zum Beispiel Schock, großer Blutverlust)
Verdacht auf Durchblutungsstörungen der Extremitäten
Durchführung
Die folgenden Durchführungsvorschläge beschreiben die Technik in Abhängigkeit des Probenortes:
Anmerkungen
Eine verlängerte Rekapillarisierungszeit und ein schneller Puls stellen die frühesten Hinweise auf einen manifesten Schock dar.
Der mögliche Einfluss durch Umgebungstemperatur, Körpertemperatur, Licht und Druckdauer muss bei der Bestimmung berücksichtigt werden.
Im Vergleich zu anderen Vitalparametern – wie beispielsweise dem Blutdruck – besteht ein großer Vorteil der Rekapillarisierungszeit darin, dass keine Altersabhängigkeit zu berücksichtigen ist.
Eine normale Rekapillarisierungszeit stellt kein Ausschlusskriterium für eine vermutete schwere Erkrankung dar.
Bei wiederholten Messungen sollte immer der gleiche Messort verwendet
Die Methoden 'Brustbein' und 'Stirn' sind besonders geeignet um die Kreislaufsituation (Blutdruck) von Kindern zu bestimmen, da bei den jungen Patienten eine Blutdruckmessung mit Gerät oft nicht toleriert wird. [1]
Literatur
[1] | Schäfer, Dr. Simone: Kindernotfälle: Dienstabend BRK Bereitschaft Erlangen 1 am 2019-10-09. |