Sanitätsausbildungen: Blutstillung
An Extremitäten finden Druckverbände oder im Extremfall Abbindung Anwendung. Die Druckanwendung von außen bewirkt eine schnelle und wirksame Blutstillung.
Am Kopf und Körperstamm kann eine Stillung bedrohlicher Blutungen in der Regel nur über direkten Druck von außen erreicht werden. Für einen Druckverband kann dort in der Regel nicht genug Druck aufgebaut werden.
Die folgenden Maßnahmen zeigen und erklären:
Hochhalten
Direkte Kompression
Druckverband
Notfall-Verbandpäckchen (Israeli-Bandage)
Tourniquet
Abbinden
Tertiäre Abbindung
Nach dem Stufenschema der Leitlinie 'Polytrauma / Schwerverletzten-Behandlung' soll primär versucht werden die bedrohliche Blutung durch manuelle Kompression und anschließendes Anlegen eines Druckverbandes (gegebenenfalls Anlage eines zweiten Druckverbandes) zu stoppen. Erst bei weiter bestehender Blutung soll ein Abbindung angelegt werden.
Primäre Abbindung
Eine Abbindung einer Extremität sollte sofort durchgeführt werden bei:
Amputationsverletzung oder Teilabriss einer Extremität
lebensgefährlichen Blutungen / multiplen Blutungsquellen an einer Extremität
schwerer Blutung an Extremitäten bei gleichzeitigem kritischen A-, B- oder C-Problem
Unmöglichkeit der Blutstillung durch andere Maßnahmen (zum Beispiel Fremdkörper in der Wunde oder großflächige, zerfetzte Wunde)
bedrohlichen Blutungen an Extremitäten bei Zeitdruck unter Gefahrensituationen
Nichterreichbarkeit der eigentlichen Verletzung (zum Beispiel eingeklemmte Person)
mehreren Verletzten mit bedrohlichen Blutungen (zum Beispiel Massenanfall von Verletzten - MANV)
Versorgung einer Extremitätenverletzung bei Dunkelheit