Praxisanleitung: Zecke entfernen
Ein frühzeitiges, vorsichtiges Entfernung der Zecke aus der Haut ohne Auspressen des Zeckenleibs verhindert eine Übertragung von Infektionserregern (zum Beispiel Borreliose, Frühsommer-Meningoenzephalitis) in die menschliche Blutbahn.
Abbildung: Warnzeichen Zecken
Indikation
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| Abbildung: Zecke |
Material
Einmalschutzhandschuhe
Instrument zur Zeckenentfernung
Wundschnellverband
Durchführung
Die folgenden Durchführungsvorschläge beschreiben unterschiedliche Möglichkeiten der Zeckenentfernung:
Abbildung: Instrumente zur Zeckenentfernung |
| 1) Zeckenkarte 2) Zeckenpinzette 3) Zeckenzange 4) spitze Pinzette (Einmalartikel) |
Anmerkungen
Die Zeckenentfernung aus der Haut sollte möglichst früh, vorsichtig und vollständig geschehen, da zum Beispiel die Übertragung der Borreliose-Erreger meist erst einige Stunden nach dem Einstich erfolgt.
Bei der Entfernung der Zecke ist darauf zu achten, dass der Körper des Tieres nicht gequetscht oder gedrückt wird, da ansonsten die Zecken ihren Mageninhalt mitsamt der enthaltenen Krankheitserreger in die Wunde abgeben und so das Infektionsrisiko erheblich erhöht wird.
Sollte es nicht gelingen die Zecke vollständig zu entfernen und es bleiben Reste in der Wunde stecken, ist aufgrund des Risikos einer Entzündung der Patient in jedem Fall einem Arzt vorzustellen.
In den Wochen nach dem Zeckenstich sollte die Einstichstelle sorgfältig beobachtet und bei Veränderungen einem Arzt vorgestellt werden.
Althergebrachte 'Hausmittel' wie das Beträufeln mit Öl, Alkohol, Nagellack oder Klebstoff sind wirkungslos und erhöhen durch den 'Todeskampf' der Zecke ebenfalls das Infektionsrisiko.
Die gezogene Zecke kann in einem zusammengefalteten Papier eingeklappt mit einem harten Gegenstand (zum Beispiel Wasserglas) zerdrückt und anschließend im Hausmüll entsorgt werden.
Vorbeugung
Festes Schuhwerk, Körper bedeckende und eng anliegende Kleidung wirken vorbeugend, ebenso wie das Auftragen eines zeckenabweisenden Hautschutzmittels.
Gegen die Infektionskrankheit Frühsommer-Menigoenzephalitis (FSME) existiert eine Impfung.
Wichtigste Maßnahme zur Vorbeugung ist aber das gründliche Absuchen nach einem Aufenthalt im Freien.
Entfernung von Zecken bei Schülerinnen und Schülern durch Lehrkräfte
Um einer möglichen Verunsicherung der Schulen entgegenzuwirken, hat das Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst ein Ministerialschreiben veröffentlicht, das über die Rechtslage informiert und Empfehlungen zur Vorgehensweise bei der Entfernung von Zecken bei Schülerinnen und Schülern ausspricht.
Die Informationen und Empfehlungen sind auch in anderen Bereichen, die mit der Betreuung von Kindern und Jugendlichen betraut sind (zum Beispiel Kindergarten, Zeltlager), anwendbar.