Praxisanleitung: Patientenanhängekarte ausfüllen
Die Registrierung von Verletzten und Kranken ist bei Großschadensereignissen oder Katastrophen unverzichtbar.
Indikation
routinemäßig beim Erstkontakt an einem Patienten während eines Massenanfalls von Betroffenen
Material
DRK Anhängekarte für Verletzte/Kranke
DRK Suchdienstkarte für Verletzte/Kranke
Kugelschreiber
Durchführung
Anhängekarte und Suchdienstkarte für Verletzte/Kranke sobald wie möglich verteilen
eindeutige Patientennummer in alle rot umrandeten Felder eintragen / einkleben
Anhängekarte für Verletzte/Kranke ausfüllen
wenn möglich Patientendaten eintragen
Kurzdiagnose vermerken
so bald verfügbar Sichtungskategorie, Sichtungszeit und Sichtungsarzt eintragen
Farbkarte entsprechend Sichtungskategorie falten und beidseitig sichtbar einlegen
Suchdienstkarte für Verletzte/Kranke ausfüllen
wenn möglich Patientendaten eintragen
Fundort des Patienten, Datum und Uhrzeit eintragen
so bald bekannt Transportziel und Verbleib eintragen
Anmerkungen
Auf eine vollständige Dokumentation aller erhobener Daten und ermittelter Informationen ist zu achten.
Anhängekarte und Suchdienstkarte für Verletzte/Kranke leserlich ausfüllen.
Die Kartenkombination Anhängekarte mit innen liegender Suchdienstkarte für Verletzte/Kranke muss in Transportmitteln des Rettungs- und Sanitätsdienstes sowie in anderen Fachdiensten ständig verfügbar sein.
Patientennummer
Die Vergabe der Patientennummern ist nicht einheitlich geregelt. Rettungsdienst und einige Kreisverbände verwenden vorab nummerierte Karten. Helfer dürfen fehlende Nummern nicht selbst definieren und eintragen, um eine eindeutige Nummerierung zu gewährleisten. Die Vergabe erfolgt erst bei der Vorsichtung oder Sichtung durch den Einsatzleiter, entweder manuell oder per Aufkleber.
Anhängekarte für Verletzte/Kranke
Abbildung: DRK Anhängekarte für Verletzte/Kranke - Seite 1 und 2
Suchdienstkarte für Verletzte/Kranke
Die Suchdienstkarte ist ein Durchschreibesatz, was bedeutet, dass beim Ausfüllen mehrere Blätter gleichzeitig beschriftet werden. Um sicherzustellen, dass die Informationen auf allen Blättern lesbar sind, ist es wichtig, eine nicht zu harte Unterlage zu verwenden. Tintenschreiber sind für die Suchdienstkarte ungeeignet, besser geeignet sind Kugelschreiber oder Bleistifte.
Abbildung: DRK Suchdienstkarte für Verletzte/Kranke - Blatt 1 bis 3
Blatt 1: Ausfertigung für die DRK-Personenauskunftstelle
Blatt 2: Ausfertigung für den Suchdienst
Blatt 3: Ausfertigung zum Verbleib am Verletzten oder Kranken
Da aktuell ein Suchdienst nicht in allen Kreisverbänden etabliert ist, gilt in vielen Rettungsdienstbereichen folgende Regelung:
Blatt 1: Ausfertigung für Einsatzleitung bei Abfahrt Krankenwagenhalteplatz
Blatt 2: Ausfertigung für Einsatzleitung nach Transport mit tatsächlichem Transportziel
Blatt 3: Ausfertigung zum Verbleib am Verletzten oder Kranken
Sichtung
Die Sichtung dient der ersten dokumentierten Einschätzung des Zustandes der Betroffenen und der Festlegung von Behandlungsprioritäten. Die Sichtung ist eine ärztliche Maßnahme, eine Vorsichtung kann durch die ersteintreffenden Rettungsdienstteams oder Schnelleinsatzgruppenteams vorgenommen werden.
Literatur
Aa | Deutsches Rotes Kreuz (Hg.): DRK Leitfaden Sanitätsdienstausbildung (2023): Berlin: 2023, Praxisanleitungen 'P C-4: Anhängekarte für Verletzte/Kranke'. |