Sanitätsausbildungen: Symptomfreies Intervall [1]
Nicht jede Kopfverletzung ist ein Schädel-Hirn-Trauma (SHT). Sofern es jedoch zu einer (gegebenenfalls kurzzeitigen) Bewusstseinsstörung, zu Erinnerungslücken und / oder Übelkeit / Erbrechen kommt, ist eine Verletzung des Gehirns wahrscheinlich. Schwere Schädel-Hirn-Verletzungen sind lebensbedrohlich und führen zu andauernder Bewusstlosigkeit, Atem- und Kreislaufstörungen.
Besonders tückisch ist beim Schädel-Hirn-Trauma das symptomfreie Intervall. Durch die Einblutung in die Schädelkapsel kann es zu einem langsam ansteigenden Schädelinnendruck (Hirndruck) kommen. Nachdem sich anfangs kaum Symptome zeigen, kann sich der Druck bei fortgesetzter Einblutung oder Hirnschwellung weiter erhöhen und es kommt zeitverzögert zu einer erneuten Bewusstseinsstörung. Da sich der Druck besonders auf das Atem- und Kreislaufzentrum im verlängerten Rückenmark auswirkt, können lebensbedrohliche Atem- und Kreislaufstörungen auftreten.
Literatur
[1] | Deutsches Rotes Kreuz (Hg.): DRK Handbuch Sanitätsdienstausbildung (2023): 1. Aufl.Berlin: 2024, E.3.4 Schädel-Hirn-Trauma, Seite 274. |