Praxisanleitung: Umlagerungshilfe anwenden - Umbettlaken
Durch die hohe Tragfähigkeit und die integrierte leistungsstarke Saugzone eines Umbettlakens ist eine unkomplizierte, hygienische Umbettung des Patienten möglich.
Indikation
Umlagern liegender Patient von der Seite
Material
Einmalschutzhandschuhe
Umbettlaken
Durchführung
Patienten über die geplante Maßnahme informieren
Helfer 1 und Helfer 2 Umbettlaken in Längsrichtung zu zwei Drittel falten (einrollen)
Helfer 1 und Helfer 2 Umbettlaken in Längsrichtung möglichst dicht an den Körper des Patienten anlegen
an Bett / Trage positionieren
Helfer 1 auf Schulterhöhe des Patienten
Helfer 2 auf Beckenhöhe des Patienten
Helfer 2 zugewandte Schulter und Hüfte des Patienten fassen und Patienten vorsichtig leicht anheben
Helfer 1 vorbereitetes Umbettlaken soweit wie möglich unter den Patienten platzieren (nicht entfalten)
Helfer 2 Patienten wieder auf den Rücken drehen
Helfer 1 abgewandte Schulter und Hüfte des Patienten fassen und Patienten vorsichtig leicht anheben
Helfer 2 gefalteten Teil des Umbettlaken unter dem Körper des Patienten hervorziehen und flach ausbreiten
Helfer 1 Patienten erneut auf Rücken drehen
Bett und Trage nebeneinander stellen
Standsicherheit und Bremsen von Bett und Trage überprüfen
Umbettlaken fassen
Helfer 1 an Kopfende des Patienten
Helfer 2 an Fußende des Patienten
Helfer 1 und Helfer 2 Umbettlaken mit Patienten vorsichtige vom Bett auf Trage, beziehungsweise von Trage auf Bett ziehen
Helfer 1 und Helfer 2 Umbettlaken mit Patienten auf Bett / Trage möglichst mittig ausrichten
Anmerkungen
Wenn möglich sollten die Helfer das Prinzip 'Höhengefälle' nutzen, das heißt das Bett / Trage mit dem Patienten etwas höher stellen und den Patienten bergab statt bergauf ziehen. [1]
Umbettlaken versus Rettungstuch
Umbettlaken dürfen nicht als Rettungstücher für den Patiententransport verwendet werden, auch nicht über kürzeste Distanzen. Wenn Rettungstücher zum Patiententransport verwendet werden, so müssen diese den Anforderungen der DIN EN 1865-1 (aktuell: DIN EN 1865-1:2015-08; Krankentransportmittel im Krankenkraftwagen – Teil 1: Allgemeine Krankentragesysteme und Krankentransportmittel) entsprechen. Dies bedeutet, dass die Rettungstücher eine Länge von mindestens 1850 mm, eine Breite mindestens 570 mm und eine Belastbarkeit von mindestens 150 kg haben müssen. An jeder Längsseite müssen mindestens drei Griffen vorhanden sein, die Liegefläche muss aus strapazierfähigem Material hergestellt sein, das gegen Bakterien, Pilze, Flecke und Fäulnis unempfindlich, abwaschbar, desinfizierbar, wasserfest, mineralölbeständig und röntgenstrahlendurchlässig ist. Eine Festigkeits- und Materialprüfung nach den Anforderungen DIN EN 1865-1, Punkt 5.4, muss für das Tragetuch nachgewiesen werden können. Umbettlaken für den Einweggebrauch erfüllen diese Anforderungen nicht und dürfen daher nicht für den Transport von Patienten verwendet werden. [2]
Mehr Informationen zur Anwendung von Umlagerungshilfen finden sie in der Praxisanleitung Umlagerungshilfe anwenden.
Literatur
[1] | Bundesverband der Unfallkassen (BUK): Rückengerechtes Arbeiten im Gesundheitsdienst(abgerufen 2019-05-09), Transfer von Bett zu Bett. |
[2] | Rauschenberger, Rainer - BRK Team Produktentwicklung und Qualität Abteilung Rettungsdienst, Mail vom 2019-02-27: Umbettlaken versus Rettungstuch. |
Aa | BEXAMED GmbH: Umbettlaken PROFI(abgerufen 2020-12-07, Seite nicht mehr abrufbar). |