Praxisanleitung: PEEP-Ventil anschließen
Durch den Einsatz des PEEP-Ventils wird am Ende der Ausatmungsphase (Exspirationsphase) ein Restdruck in der Lunge belassen (positive end-expiratory pressure). Hierdurch wird bei einigen Krankheitsbildern der Gasaustausch in der Lunge verbessert.
Abbildung: PEEP-Ventil - Atmungsformen Beatmung
Indikation
auf Anweisung als Helfer des Arztes beim intubierten und beatmeten Patienten
Material
| Abbildung: PEEP-Ventil (Firma Ambu) |
Durchführung
gegebenenfalls PEEP-Ventil auf Ausatemschenkel des Beatmungsbeutels/Beatmungsgerätes mit einer leichten Drehbewegung aufsetzen
Stellkappe des PEEP-Ventil soweit eindrehen, das der untere Rand der Kappe auf den vom Arzt angeordneten Restdruck (PEEP-Wert) zeigt
Anmerkungen
Eine Beatmung mit PEEP kann einen Kollaps der Lungenbläschen verhindern, die Wiedereröffnung der von der Belüftung abgeschlossenen Lungenbezirke erleichtern und damit zum Beispiel beim Lungenödem zu einer verbesserten Sauerstoffversorgung beitragen. Nachteil ist, dass der venöse Rückfluss stärker als bei Beatmung ohne PEEP behindert wird. Bei kreislaufinstabilen Patienten kann die Kreislaufdepression gefördert werden. Das PEEP-Ventil darf deshalb nur auf ärztliche Anweisung eingedreht werden.
Abbildung: PEEP-Ventil - Standard Einstellung |
| Zur Vermeidung von Fehlanwendungen und Materialermüdung (Metallfeder) muss das PEEP-Ventil immer dann, wenn es nicht am Patienten genutzt wird auf 'Null' zurückgestellt werden. Beim Herstellen der Reanimationsbereitschaft ist zu kontrollieren, das ein bereits aufgesetztes oder fest eingebautes PEEP-Ventil auf 0 cmH2O ('Null') steht. |
Nach Gebrauch ist das PEEP-Ventil zu desinfizieren, zu reinigen und im zerlegtem Zustand vollständig trocknen zu lassen. Nach dem Zusammenbau ist eine Funktionsprüfung durchzuführen. Durch den Einsatz eines Beatmungsfilters kann der Aufwand von Desinfektion und Reinigung am PEEP-Ventil minimiert werden. Dabei sind die Pflegehinweise des Herstellers zu beachten.
Einwegventile sind im Hausmüll zu entsorgen.
Ein Druck von einem Zentimeter Wassersäule entspricht etwas einem Millibar (1 cmH2O == 0.98 mbar == 9.8 kPa). [1]
Literatur
[1] | Wikimedia Foundation Inc.: Meter Wassersäule(abgerufen 2022-01-10). |
Aa | Deutsches Rotes Kreuz (Hg.): DRK Leitfaden Sanitätsdienstausbildung - Ergänzungsthemen (2010): 5. Aufl.Berlin: 2019, Praxisanleitungen 'P38: PEEP-Ventil'. |
Aa | Deutsches Rotes Kreuz (Hg.): DRK Leitfaden Sanitätsdienstausbildung B (1992): 3. Aufl.Berlin: 2003, 1. Doppelstunde - Beatmung mit PEEP-Ventil, Seite 24 und 25. |
Arbeitstechnik in Bildern
Abbildung: PEEP-Ventil anschließen - Schritt 1 | gegebenenfalls PEEP-Ventil auf Ausatemschenkel des Beatmungsbeutels/Beatmungsgerätes mit einer leichten Drehbewegung aufsetzen |
Abbildung: PEEP-Ventil anschließen - Schritt 2 | Stellkappe des PEEP-Ventil soweit eindrehen, das der untere Rand der Kappe auf den vom Arzt angeordneten Restdruck (PEEP-Wert) zeigt |