Sanitätsausbildung: Infektionskrankheiten, Hygiene und Desinfektion - Umgang und Transport mit Infektionskranken

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Sanitätsausbildung: Infektionskrankheiten, Hygiene und Desinfektion - Umgang und Transport mit Infektionskranken

 

Infektionstransport

Hygienemaßnahmen

Desinfektion

Mit Desinfektion bezeichnet man die Beseitigung von krankmachenden Keimen (Krankheitserregern), das heißt Totes oder lebendes Material wird in einen Zustand versetzen, in dem es nicht mehr infizieren kann.

Sterilisation

Mit Sterilisation (Entkeimung) bezeichnet man Verfahren, durch die Materialien und Gegenstände von lebenden Mikroorganismen einschließlich ihrer Ruhestadien (zum Beispiel Sporen) befreit werden, das heißt Abtöten aller Keine.

Im Gesundheitswesen ist ein Produkt nur dann steril, wenn es auch steril am Patienten zum Einsatz kommt. Dies setzt 'steriles' Arbeiten und eine unbeschädigte Verpackung voraus, die mit dem Produkt sterilisiert wurde.

Pyrogenenfrei

Pyrogene sind Moleküle, die von Bakterien produziert werden und Fieber verursachen. Bei der Sterilisation werden die Bakterien zerstört, aber nicht die von ihnen erzeugenden Gifte (Exotoxine und Endotoxine). Die müssen gegebenenfalls durch weitere Maßnahmen entfernt werden (zum Beispiel Filtern von Infusionslösungen). Einige Produkte können als steril, steril und pyrogenfrei, oder pyrogenfrei aber nicht steril aufgelistet sein. Steril alleine bedeutet nicht pyrogenfrei. [1]

Keimbefreiung

Maßnahme

Befreiung

Erlangen (100 000)

Berlin (3 500 000)

Händewaschen

10**3

100 Überlebende

3 500 Überlebende

Desinfektion

10**5

1 Überlebender

35 Überlebende

Sterilisation

alle

kein Überlebender

kein Überlebender

Transportabschlussdesinfektion

Nach jedem Patiententransport sind potentiell kontaminierte Stellen, Griffe, Sitze, Patientenunterlage und patientennahe Flächen mittels Scheuer-Wisch-Desinfektion zu desinfizieren. Hierzu werden aussschließlich geeignete Flächendesinfektionsmittel verwendet.

Um eine Gefährtung der Helfer zu verhindern haben alle Desinfektionsmaßnahmen bei ausreichender Fahrzeugbelüftung und ausgeschalteter Zündquellen (zum Beispiel Standheizung) zu erfolgen

Nach dem Qualitätsmanagementsystem des Kreisverband Erlangen erfolgt die Transportabschlussdesinfektion als Flächendesinfektion mit Hilfe von Vliestüchern aus einer Spenderbox vor Ort (Transportziel).

Schlussdesinfektion nach Infektionstransport

Nach jedem Infektionstransport erfolgt eine Schlussdesinfektion entsprechend dem Erreger und dem Übertragunsweg. Hierzu werden aussschließlich geeignete Flächendesinfektionsmittel verwendet.

Hierzu werden sämtliche Geräte, medizinisches Material (Rucksack) und nicht fest verschliessbare Schubladen und Fächer ausgeräumt. Dann wird im gesamten Fahrzeug (Faher- und Patientenraum), Boden, Decke, Wände, Ablagen, Griffe, Schalter, Tragetisch, Lenkrad, Funkgerät, inklusive der Innenflächen der Schubladen und Fächer, eine Scheuer-Wisch-Desinfektion unterzogen. Geräte und medizinisches Material werden außerhalb des Fahrzeuges desinfiziert.

Die Einwirkungzeiten liegen abhängig vom Desinfektionsmittel zwischen einer und vier Stunden. Während dieser Zeit ist das Fahrzeug geschlossen zu halten. Nach Ablauf der Einwirkzeit wird das Fahrzeug ausreichend gelüftet und sämtliche Flächen werden mit Wasser nachgewischt. Für Scheiben kann Glasreiniger verwendet werden.

Nach dem Qualitätsmanagementsystem des Kreisverband Erlangen erfolgt die Flächendesinfektion der Schlussdesinfektion nach Infektionstransport als mit Hilfe der zwei-Eimer-Technik auf der Rettungswache (Waschhalle).

Die Aufbereitung der Geräte erfolgt nach den allgemeinen Standards für medizinischen Geräte.

Raumdesinfektion nach Behördenanordnung

Bei bestimmten Infektionskrankheiten (zum Beispiel Milzbrand, offene Lungentuberkulose, Pest, Ebola) kann eine Flächendesinfektion wie bei der Schlussdesinfektion nach Infektionstransport durchgeführt nicht ausreichend sein.

In solch einem Fall ist eine Raumdesinfektion notwendig. Hierbei wird das Fahrzeug mit einer Formaldehydlösung gemäß den Technischen Regeln fürj Gefahrstoffe (TRGS 522) begast. Für diese Maßnahme sind ein Befähungsschein gemäß TRGS 522 und die Erlaubnis der zuständigen Behörde erforderlich.

Im Kreisverband Erlangen ist bei Infektionskrankheiten, die eine Raumdesinfektion erfordern, das Fahrzeug bei der Rettungsleitstelle abzumelden und der Direktionsdienst zu informiern.

Literatur

[1]

CertoClav Sterilizer GmbH: Sterilisation von Sporen und Toxinen(abgerufen 2019-06-05), Pyrogene und Sterilität.

Diese Seite wurde am 2021-08-16 19:34 erstellt.

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