Vergiftung: Antidepressiva
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(Giftklasse: Medikamente)
Trizyklische Antidepressiva sind Medikamente, die bei der Therapie der reaktiven und endogenen Depression häufig bei psychiatrischen Patienten eingesetzt werden.
Die trizyklische Antidepressiva wirken auf das Zentralnervensystem. In hohen Dosen führen sie zu schweren Störungen der Reizleitung am Herzen und zur Ateminsuffizienz.
Trizyklische Antidepressiva hemmen die Wiederaufnahme der Neurotransmitter Serotonin, Noradrenalin und Dopamin aus dem synaptischen Spalt und führen so zu einer Erhöhung dieser Stoffe im Zentralnervensystem. Sie wirken dadurch stimmungsaufhellend, aktivierend und angstlösend.
Antidepressiva werden einer nicht unproblematischen Patientengruppe verschrieben, deshalb sind Suizidversuche mit trizyklischen Antidepressiva häufig und zunehmend (10 bis 15 Prozent aller Vergiftungen, fast jede zweite Arzneimittelvergiftung). Vergiftungen mit trizyklische Antidepressiva sind schon bei der Einnahme einer Wochendosis oft tödlich.
Trizyklische Antidepressiva hemmen auch die Darmbewegung, eine Magenspülung kann deshalb auch noch nach Stunden sinnvoll sein.
Giftaufnahmewege
Magen-Darm-Trakt (oral)
Symptome
Unruhe, Bewegungsdrang, Halluzinationen, Bewusstseinstrübung, Bewusstlosigkeit
Tachykardie, Tachyarrhythmie, Schock, Herz-Kreislaufstillstand
Atemnot, Atemdepression, Atemstillstand
generalisierte Krampfanfälle
Mundtrockenheit
erweiterte Pupillen
Hyperthermie
Maßnahmen
Neben den Basismaßnahmen bei Vergiftungen sind keine speziellen Maßnahmen möglich.
Diese Seite wurde am 2021-01-10 22:26 erstellt. Text und Bilder sind unter der Creative Commons-Lizenz 'Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen' frei verfügbar. Kommentare senden Sie bitte an Andreas THUMSER oder über Facebook. Die Virtuelle San-Arena Erlangen ist ein THUMSi-Tool (Startseite, Impressum). |