Sanitätsausbildung: Infektionskrankheiten, Hygiene und Desinfektion - Infektionsquellen und -wege verschiedener Krankheitserreger
Definition
Unter einer Infektion (lat. 'anstecken', 'vergiften'; wörtlich 'hineintun'), versteht man das aktive oder passive Eindringen, Verbleiben und anschließende Vermehren von pathogenen Lebewesen (Molekülen) in einem Organismus.
Krankheiten, die durch Pathogene ausgelöst werden, bezeichnet man als Infektionskrankheiten.
Krankheitserreger
Viren
Bakterien
Pilze
Parasiten
Prionen
Viren
Viren sind die kleinsten Krankheitserreger. Sie besitzen keinen eigenen Stoffwechsel. Für die Vermehrung benötigt ein Virus einen Wirt wie den menschlichen Körper. In diesen dringen die Viren ein und vermehren sich innerhalb der Zellen des Wirtes.
Humane-Immuninsuffizienz-Virus (HIV)
Masern-Virus
Bakterien
Bakterien sind die kleinsten Mikroorganismen, die einen eigenen Stoffwechsel haben. Sie sind in der Natur allgegenwärtig. Die meisten dieser Mikroorganismen sind für den gesunden Menschen völlig harmlos, einige können jedoch Infektionen auslösen.
MRSA-Infektion
Bakterium Mycobakterium Tuberculosis
Pilze
Pilze sind wesentlich größer als Bakterien. Einige Arten haben pathogene (krankmachende) Eigenschaften. Andere Arten haben jedoch eine große Bedeutung in der Medikamentenherstellung (Antibiotika).
Hautpilz
Nagelpilz
Parasiten
einzellige Parasiten
Protozoen: einzellige Parasiten mit eigenem Stoffwechsel und Fortbewegungsmöglichkeit.
Malaria
vielzellige Parasiten
Endoparasiten: Parasiten, die im Inneren (beispielsweise im Darm oder in den Geweben) ihres Wirtes leben.
Bandwurm
Spulwürmer
Ektoparasiten: Parasiten, die auf den äußeren Oberflächen (beispielsweise auf der Haut) ihres Wirtes leben.
Stechmücken
Kopf-, Filz- und Kleiderlaus
Milben
Zecken
Blutegel
Prionen
Prionen sind strukuell veränderte Eiweiße.
Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (bovine spongiforme Enzephalopathie - BSE)
Infektionsquellen
direkte Infektionsquellen
indirekte Infektionsquellen
direkte Infektionsquellen
Eine direkte Infektion liegt bei einem unmittelbarem Kontakt zur Infektionsquelle vor:
Blut
Speichel
Tränen
Urin
Stuhl
Sperma / Vaginalsekret
Schweiß
indirekte Infektionsquellen
Bei einer indirekten Infektion verläuft die Übertragung von einem Wirt zum nächsten:
Menschen
Patienten
Personal
Angehörige
Grundsätzlich alle Personen mit denen ein Patienten in Kontakt gekommen ist.
Geräte
medizinische Instrumente (zum Beipsiel Nadelstichverletzung)
Blutdruckmessgerät, Stethoskop
Teller, Trinkgefäße
Grundsätzlich alle Gegenstände mit denen ein Patienten in Kontakt gekommen ist.
Tiere
Prasiten (zum Beispiel Malariamücke)
Zwischenwirte (zum Beispiel Zecke)
Natur
Lebensmittel
Wasser
Erde
Infektionswege
Verdauungswege
Atemwege
Schleimhäute
Harn- und Geschlechtsorgane
Haut
Wunden
Blutbahn
Verdauungswege
Noro-Virus
Typhus
Cholera
Atemwege
Gippe (Influenza)
Tuberkulose
Hirnhautentzündung
Schleimhäute
Hepatitis
AIDS - Acquired Immune Deficiency Syndrome
Harn- und Geschlechtsorgane
Hepatitis
AIDS - Acquired Immune Deficiency Syndrome
Haut
MRSA-Infektion
Gürtelrose (Herpes)
Wunden
Tetanus (Wundstarrkrampf)
Tollwut
Gasbrand
Blutbahn
Malaria
Hepatitis
AIDS - Acquired Immune Deficiency Syndrome
Übertragungswege
Kontaktinfektion
Schmierinfektion
aerogene Übertragung
fäkal-orale Übertragung
parenterale Übertragung
diaplazentare, peri- oder postnatale Übertragung
vektorielle Übertragung
sexuelle Übertragung
Kontaktinfektion
Direkter Kontakt einer Eintrittspforte mit der Infektionsquelle
Blut
Urin
Kot
Sputum
Schmierinfektion
Indirekte Übertragung von infektiösen Material über kontaminierte Gegenstände.
Türklinken
Toiletten
Handtücher
aerogene Übertragung
Direkte durch die Luft übertragene Infektion durch Aerosole, Staub oder Tröpfchen.
Husten
Niesen
fäkal-orale Übertragung
Indirekte Aufnahme von Erregern im Kot.
Wasser
Garten- und Feldfrüchte
parenterale Übertragung
Am Darm vorbei, meist direkt in die Blutbahn
Wunde
Nadelstichverletzung
Injektion
Bluttransfusion
diaplazentare, peri- oder postnatale Übertragung
Direkte Übertragung der Erreger von der Mutter auf das Kind, vor, während und nach der Geburt.
vektorielle Übertragung
Aufnahme von infektiösen Keimen durch Zwischenträger.
Mücken
Zecken
Flöhe
sexuelle Übertragung
Direkte Infektion durch Geschlechtsverkehr.