Sanitätsausbildung: Hitze- und Kälteschäden - Verbrennung/Verbrühung
Einstieg
Im Jahr etwa 8000 stationäre Behandlungen:
4800 Freizeitunfälle (Beispiel 'Grillen')
3200 Arbeitsunfälle (Beispiel 'Sauerstoffflasche wechseln' - Siemens-Meister)
1200 sterben
Erkennen
Man unterscheidet drei Grade:
1. Grad
Haut: Rötung
Schmerzen: leicht bis mittel
Gewebe: Schwellung
Heilung: volle Ausheilung,
2. Grad
Haut: Rötung
Schmerzen: stark
Gewebe: Blasenbildung
Heilung: meist ohne Narben
3. Grad
Haut: Grau-Weiß bis Schwarz
Schmerzen: keine
Gewebe: tiefe Schäden
Heilung: schlecht, bleibende Schäden bis Totalverlust
Der Übergang ist fließend (also immer Schmerzen) und es ist eine zeitliche Verzögerung möglich (Nachbrennen).
Die Schädigung ist dabei abhängig von
Dauer der Hitzeeinwirkung
maximalen Temperatur (ab 52 Grad; bei Zuckerkranken schon mit weniger)
Art der Hitzequelle
Alter des Patienten (Kinder und Alte sind besonders gefährdet, Wahrscheinlichkeit zu sterben: Alter + Schaden)
Ausdehnung (Neuner-Regel)
Ursachen
Strahlen: Sonne, Höhensonne, Industrie
Flammen: Brände, offenes Feuer, Lichtbogen
Kontakt mit heißen Gegenständen: Bügeleisen, Kochplatte, Werkstücke
Kontakt mit heißen Gasen: Dampf, Explosion
Kontakt mit heißen Flüssigkeiten (Verbrühung): Wasser, Speisen, Öl
Strom: Hochspannung, Blitz (Beispiel 'Schäfer')
Reibung: Seile, Rolltreppe, Förderband
Gefahren
Schock durch Flüssigkeitsverlust, Schmerz und Zerfallsprodukte
Infektion durch große Wunden
Atemstörungen bei Inhalationstrauma
Die eigentliche Gefahr ist die Verbrennungskrankheit (Tod nach Wochen möglich).
Maßnahmen
Retten aus Gefahrenbereich: Eigenschutz beachten
brennende Kleidung löschen
Kaltwasseranwendung
Wundversorgung
Schockbekämpfung
Wärmeerhalt (eventuell Tunnel-Decke)
Sauerstoffgabe
keine Hausmittel
bei Gesichtsverbrennungen keine Abdeckung
bei Inhalationstrauma keine Kaltwasseranwendung im Rachenraum; bei Bedarf Atemspende
bei Verbrühung getränkte Kleidung entfernen, dabei Eigenschutz beachten